Momente der Tischtennis-WM
Vom 29. Mai bis 5. Juni drehte sich in den Düsseldorfer Messehallen alles nur um den kleinen weißen Ball. Rund 600 Tischtennisprofis aus 108 Nationen nahmen teil und wurden von rund 50.000 Zuschauern bejubelt.
Größter Erfolg...
...für die Tischtennisprofis aus Deutschland ist die Bronzemedaille für Petrissa Solja im Mixed-Wettbewerb mit ihrem chinesischen Partner Fang Bo. Die zuvor letzte deutsche Mixed-Medaille hatten Diane und Eberhard Schöler im Jahr 1971 in Nagoya gewonnen.
Die dominierende Macht...
... in der Tischtenniswelt ist weiterhin China. Abgesehen vom Mixed-Doppel gewann die chinesische Mannschaft Gold in allen Wettbewerbskategorien und fährt mit zehn Medaillen nach Hause.
Den "menschlichen Außerirdischen" ...
...nannte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Superstar Ma Long aus China. Er ist dreifacher Olympiasieger und neunfacher Weltmeister. In einem hochspannenden Finale schlug der Titelverteidiger seinen Teamkollegen Fan Zhengdong (Nr. 2) mit 4:3. Für Ma Long war es "das verrückteste Spiel", das er je gespielt habe. Experten handeln Fan bereits als den nächsten Ma Long.
Keine Chance für Boll - trotz prominenter Unterstützung
Groß war die Hoffnung, dass Rekordeuropameister Timo Boll an der Seite von Ma Long im Doppel eine WM-Medaille für Deutschland holen würde. Es hatte auch gut angefangen: Den ersten Satz gewannen Boll und Ma Long 13:11, doch dann zeigte Chinas Spitzenduo Xu Xin und Fan Zhendog seine wahre Stärke. Das deutsch-chinesische Paar verlor mit 1:4 und schied im Achtelfinale aus.
Das Wunderkind aus Japan
In Düsseldorf schrieb die 17-jährige Japanerin Miu Hirano Geschichte. Sie wurde Dritte bei den Frauen und holte die erste WM-Einzelmedaille für Japan seit 48 Jahren. Bereits im April hatte Hirano bei den Asienmeisterschaften für Furore gesorgt, drei Top-Chinesinnen besiegt und den Titel gewonnen. Hirano zu stoppen, hat nun höchste Priorität bei den chinesischen Spielerinnen.
Die älteste Spielerin
Ni Xia Lian ist 53 Jahre alt und immer noch die Nummer 54 der Welt. In Düsseldorf ging sie für Luxemburg an den Start, die dritte Runde war Endstation. 1983 war das noch anders. Damals gewann sie WM-Gold als Mitglied der chinesischen Nationalmannschaft.
Die erfolgreichste Spielerin des Turniers ...
... war Ding Ning, die Weltranglistenerste aus China. Sie darf zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen. Und das, obwohl ihr Trainer wegen eines Spielschuldenskandals während der Wettkämpfe nach China zurückbeordert wurde. Ihr nächstes großes Ziel: die olympischen Spiele in Tokio 2020.