Mission to Mars
Erfolgreicher Start
Die erste indische Mars-Sonde hat am Dienstag (05.11.2013) ihre Reise zum Roten Planeten begonnen. Um 14.38 Uhr Ortszeit wurde "Mangalyaan" (Hindi für "Mars-Reisender") vom südindischen Andhra Pradesh aus zunächst einmal mit einer Rakete in eine Erdumlaufbahn gebracht. Wenn die Mission gelingt, wäre Indien das erste asiatische Land, das mit einer Weltraumsonde den Mars erreicht.
Indiens erster Mars-Reisender
Entwickelt wurde die Raumfahrtmission in Bangalore bei der indischen Weltraumforschungsorganisation ISRO. Die 16.000 Mitarbeiter hatten zwei Jahre Zeit, um das prestigeträchtige Projekt zu verwirklichen. "Mangalyaan" ist 1,35 Tonnen schwer und hat die Größe eines Kleinfahrzeugs. Nach aktuellen Plänen soll die Sonde den Mars in 300 Tagen erreichen.
Einmal den Mars umkreisen
Bei "Mangalyaan" handelt es sich um einen sogenannten Orbiter. Die Sonde soll den Mars lediglich umkreisen und dabei Messungen einholen. Eine Landung ist nicht geplant. Ziel der ISRO ist es, Spuren von Methan auf dem Mars zu finden. Da das Gas auf der Erde vorwiegend von Mikro-Organismen produziert wird, wäre es ein Indiz für Leben auf dem Roten Planeten.
Futuristische Einsatzzentrale
Die Mars-Umkreisung ist nicht das erste Prestige-Projekt, das in Indien realisiert wurde. Schon vor fünf Jahren schickte die ISRO (Foto: Zentrale in Bangalore) eine Sonde zum Mond. Diese erreichte beim ersten Versuch den Erdtrabanten - und brachte der Weltraumorganisation Ruhm ein. Allerdings brach der Kontakt zu "Chandrayaan" ("Mond-Reisender") im August 2009 ab.
Hoffen und Bangen
Letzter Check der Daten der Sonde vor dem Start vom Weltraumbahnhof Sriharikota. Mehr als die Hälfte aller Marsmissionen sind bisher gescheitert, darunter 2011 das chinesische Projekt und 2003 die Mission der Japaner. Bisher konnten nur die USA, die damalige UdSSR und Europa Sonden zum Mars schicken. Allerdings verfügten sie über ein weitaus größeres Budget.
Überflüssiges Prestigeprojekt?
Das indische Projekt kostet 4,5 Milliarden Rupien (54 Millionen Euro) und damit weniger als ein Boeing-Passagierflugzeug. Die USA gab für ihre Mission mehr als sechs Mal soviel aus. Dennoch sorgte die indische Marsmission für Kritik. In einem Land, in dem ein Drittel aller Armen der Welt leben, wollen viele Bürger kein Geld für teure Weltraumprojekte ausgeben.
Beschwichtigung vom ISRO-Chef
ISRO-Chef K. Radhakrishnan versuchte, Kritiker zu besänftigen. Der Weltraumorganisation sei es gelungen, Satelliten zu entwickeln, die die Lebensbedingung in Indien verbessert hätten. Von "Mangalyaan" erhofft sich die ISRO internationale Aufmerksamkeit. Studien zu Apollo-Missionen hatten belegt, dass jeder dafür eingesetzte Dollar Technologien im Wert von zehn Dollar schaffe.
Technik-Koloss
45 Minuten nach dem Start erreichte "Mangalyaan" die Erdumlaufbahn. Da das 350-Tonnen-Gefährt nicht den nötigen Schub besitzt, um die Anziehungskraft der Erde direkt zu überwinden, soll es einen Monat lang um den Planeten kreisen. Mit dem dadurch gewonnenen Schwung sei es in der Lage, Richtung Mars zu fliegen.