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Viele Tote bei Anschlag in Somalia

30. August 2016

Zum dritten Mal greift die Islamisten-Miliz Al-Shabaab dasselbe Ziel in Mogadischu an - ein Hotel, das vor allem bei Regierungsmitgliedern und Diplomaten beliebt ist. Ein Versuch, das Attentat zu verhindern, scheiterte.

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Das durch den Anschlag zerstörte Holtel in Mogadischu (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/F. Omar

Bei einem Terroranschlag im Regierungsviertel in Mogadischu, der Hauptstadt des ostafrikanischen Somalia, sind nach offiziellen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Über 20 weitere Personen wurden bei dem Angriff verletzt, als vor dem Hotel eine Autobombe explodierte.

Die Sicherheitskräfte hatten versucht, den mit Sprengstoff beladenen Lastwagen der Terroristen mit Gewehrfeuer zu stoppen. "Aber der Fahrer rammte durch mehrere Checkpoints und zündete die Bombe vor dem Hotel", berichtete ein Vertreter der Sicherheitsbehörden.

Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz (Archivfoto: AP)
Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz (Archivfoto)Bild: picture alliance/AP Photo/M. Sheikh Nor

Politiker unter den Verletzten

Das staatliche Radio Mogadischu berichtete, dass auch der stellvertretende Verteidigungsminister Mohamed Ali Hagaa, zwei weitere Kabinettsmitglieder und Abgeordnete bei dem Anschlag leicht verletzt worden seien. Ein örtlicher Polizeibeamter teilte mit, weite Teile des Hotels seien von der Wucht der Explosion zerstört worden (Artikelbild). Videoaufnahmen zeigten eine gewaltige Rauchsäule über der Hauptstadt Mogadischu.

Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte sich in einer Radiobotschaft zu dem Anschlag. Das Hotel sei attackiert worden, weil es in der Nähe des Präsidentenpalasts liege und "Ungläubige" beherberge. erklärten die sunnitischen Extremisten.

Bereits der dritte Anschlag

Das bei Regierungsmitarbeitern, Geschäftsleuten und Diplomaten beliebte Hotel war bereits zum dritten Mal Ziel eines Anschlags. Im Januar 2015 waren am Vorabend eines Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan fünf Menschen getötet worden. Im Februar diesen Jahres starben 14 Menschen, als zwei Sprengsätze vor dem Hotel und dem benachbarten Friedensgarten gezündet wurden.

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Al-Shabaab verübt immer wieder Anschläge in Mogadischu. Die radikalen Islamisten kämpfen um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika. Sie wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.

Al-Shabaab wurde zwar vor fünf Jahren durch Regierungstruppen und die 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu vertrieben. Sie kontrollieren aber immer noch einige ländliche Regionen. Außerdem verübten sie mehrfach Anschläge in Kenia. Unterstützt wird die AMISOM-Mission der AU von der US-Armee und somalischen Sicherheitskräften, die auch von der EU ausgebildet werden.

wl/jj (dpa, epd, afp, rtr)