Tote bei Anschlag in Somalia
21. April 2015Polizeiangaben zufolge explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor einem Restaurant im Bezirk Hamarwayne. Es liegt nur rund einen Kilometer vom Präsidentenpalast entfernt. Neben den Todesopfern, unter ihnen sind auch Anwohner und Regierungssoldaten, gab es dutzende Verletzte - das Restaurant war zur Mittagszeit gut besucht. Auch ein kleiner Teeladen in der Nähe wurde von der Explosion getroffen. "Die Totenzahl wird sicher noch steigen", sagte ein Polizist vor Ort. "Es ist eine chaotische Lage. Retter versuchen, die Opfer zu bergen." Ob es sich um ein Selbstmordattentat handelt, ist noch unklar.
Zu der Tat bekannte sich inzwischen die islamistische Al-Shabaab-Miliz, die seit Jahren Anschläge in Somalia und den Nachbarländern verübt. Sie will in Somalia die Regierung stürzen und die Scharia einführen.
Der UN-Vertreter für Somalia, Nick Kay, verurteilte den Angriff und sprach bei Twitter von einer "neuen Gräueltat".
Ban verurteilt Anschlag auf UN-Mitarbeiter
Erst am Montag waren bei einem Bombenanschlag in Garowe, der Hauptstadt der halbautonomen Region Puntland im Nordosten des Landes, mindestens sechs Menschen getötet worden. Unter ihnen waren auch vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Sie starben nach Polizeiangaben, als sich ein Attentäter in einem Kleinbus des UN-Kinderhilfswerks UNICEF in die Luft sprengte.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, drückte seine Empörung über den Tod der UN-Mitarbeitern in Somalia aus. "Die Männer und Frauen, die humanitäre Arbeit zum Leben erwecken, sind eine Inspiration für uns alle", sagte Ban am Montag in New York. "Solche mutigen und engagierten Individuen zu attackieren, ist ein Angriff auf uns alle", sagte Ban.
Seit dem Sturz des Machthabers Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Die mit dem Al-Kaida-Netzwerk verbündete Al-Shabaab-Miliz beherrschte jahrelang weite Teile im Zentrum und Süden des Landes. Inzwischen wurde sie aus Mogadischu und den meisten anderen größeren Städten zurückgedrängt. Die Gruppe verübt aber weiter regelmäßig Anschläge. Zuletzt ist sie durch eine Militäroffensive der Afrikanischen Union und US-Drohnenangriffe in die Defensive geraten ist.
chr/fab (rtr, dpa, ap)