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Politik

Vier Tote nach Bootsunglück im Ärmelkanal

14. Dezember 2022

Nicht nur das Mittelmeer, sondern auch der Ärmelkanal ist ein gefährliches Gewässer für Migranten in maroden Schleuserbooten. Jetzt geriet erneut ein Flüchtlingsboot in Seenot.

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Rettungszelt mit einem Mann in Warnweste davor
Aufgrund des Bootsunglücks im Ärmelkanal errichten Rettungskräfte ein Zelt im Hafen von DoverBild: Gareth Fuller/AP Photo/picture alliance

Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die britische Regierung, nachdem in den frühen Morgenstunden ein Boot mit Migranten an Bord in dem Gewässer zwischen Frankreich und Großbritannien gekentert war. 43 Menschen sollen lebend aus dem kalten Wasser gerettet worden sein. Auf Bildern, die der Sender Sky News veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern. Der britische Premierminister Rishi Sunak sprach im Parlament in London von einem "tragischen Verlust von Menschenleben".

Koordinierte Hilfe

Die Küstenwache koordinierte gemeinsam mit Militär, Polizei und dem Grenzschutz eine Such- und Rettungsmission, bei der mindestens zwei Helikopter sowie britische und französische Rettungsboote im Einsatz waren.

Hilfeskräfte hieven eine Trage von einem Rettungsboot.
Ein Rettungsboot ist in Dover angekommenBild: Peter Nicholls/REUTERS

Die Suche nach Vermissten werde sich über den Tag hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der kalten Temperaturen - in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade - werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.

Harter britischer Kurs gegen illegale Migration

Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal 27 Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt unternahmen viele Tausende Migranten die gefährliche Überfahrt in Richtung Vereinigtes Königreich. Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte erst am Dienstag Pläne öffentlich gemacht, wie er härter gegen illegale Migration vorgehen will.

Die britische Innenministerin Suella Braverman, die für ihre radikale Linie in Sachen Migration bekannt ist, schrieb auf Twitter, sie sei mit ihren Gedanken bei allen Betroffenen. Sie werde über den "erschütternden Vorfall" auf dem Laufenden gehalten und die Behörden seien dabei, die Situation aufzuklären.

sti/fab/kle (dpa, afp)