Metro bald nur noch Ramsch?
9. Oktober 2012
Die Ratingagentur Moody's begründete die Herabstufung mit dem von Metro angekündigten Gewinnrückgang im laufenden Jahr. Außerdem habe der Konzern seine Schulden nicht signifikant reduzieren können. Die Herabstufung von Baa2 auf Baa3 bedeutet, dass der Handelskonzern nur noch eine Stufe vom sogenannten Ramschniveau entfernt ist. Aktuell bewertet Moody's den Ausblick für Metro noch als "stabil".
Am Ende der vergangenen Woche hatte Metro das Gewinnziel für 2012 korrigiert. Konzern-Chef Olaf Koch hatte das mit der Schuldenkrise und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung bei den Kunden erklärt. Im Bereich Unterhaltungselektronik - Metro gehört Europas größte Elektronik-Handelsgruppe Media-Saturn - spüre Metro dies besonders. Für 2012 rechne man nur noch mit einem operativen Gewinn von zwei Milliarden Euro nach 2,37 Milliarden im Vorjahr. In ihrer Halbjahresbilanz hatten die Düsseldorfer einen Netto-Schuldenstand von 8,2 Milliarden Euro ausgewiesen.
Alles nicht so schlimm?
In einer Stellungnahme teilte der Konzern mit, er arbeite weiter "an einer nachhaltigen Umsatzverbesserung". Außerdem wolle Metro seinen "Cashflow verbessern und die Netto-Verschuldung senken". Seine Finanzierung für dieses und das kommende Jahr bezeichnet der Konzern als gesichert, und zwar "zu günstigen Konditionen".
Trotz der Herabstufung seiner Bonität erwartet Metro nach eigener Darstellung keine negativen Auswirkungen bei seinen Refinanzierungsbemühungen. An der Börse scheinen jedoch nicht viele Anleger diesen Optimismus zu teilen: Am Dienstag gehörte der Düsseldorfer Handelsriese mit einem Minus von 2,2 Prozent zu den großen Verlierern im MDax.
dk/sti (rtr/dpa)