"Menschen, Berge und Meer" in Java
In seinem Fotoprojekt "Menschen, Berge und Meer" ist Rony Zakaria der naturnahen und legendenreichen Religiosität von Volksgruppen und Gemeinden auf Java auf der Spur.
Nachtstimmung vor dem Opferritual
Der indonesische Fotograf Rony Zakaria geht in seinem Fotoprojekt dem Zusammenspiel von Natur, Religion und Legenden auf Java nach. So am Vulkan Bromo, einer heiligen Stätte der Volksgruppe der Tengger im Osten der Hauptinsel Java. Am Rande des Kraters (links) opfern die Gläubigen beim Yadnya Kasada-Fest in der Nacht Reis, Früchte und Tiere.
Pilgerpfad bis auf knapp 3000 Meter Höhe
Auch zum Gipfel des als besonders gefährlich geltenden Vulkans Merapi auf Java, in der Nähe der Millionenstadt Yogyakarta, pilgern gläubige Anwohner.
Nahe bei Gott
Die Religion der Tengger besteht wie bei den benachbarten Balinesen aus hinduistischen, buddhistischen und animistischen Elementen. Am Rande des Bromo-Kraters glauben sie, der hinduistischen Gottheit Hyang Widi Wasa (etwa "großer allmächtiger Herr") besonders nah zu sein.
Heiliges Wasser
Priester des Tengger-Volks holen heiliges Wasser, das beim Yadnya Kasada-Fest benötigt wird. Das Priesteramt wird vererbt, seine Träger haben in der Vorstellung der Bewohner besondere Kenntnisse über die vom Volk verehrten Geister und Götter.
Badespaß an mythischem Strand
Wie am Bromo-Krater mischen sich am Strand von Parangtritis bei Yogyakarta Religion und Volksglaube an mythische königliche Ahnen. Trotz Badespaß wird hier auch gebetet und meditiert. Wer solcherart bereit ist, dem mag die in eine Nymphe verwandelte einstige Prinzessin Nyai Roro Kidul ("Königin der Südsee") erscheinen, die in den Gewässern leben soll.
Mögen meine Wünsche in Erfüllung gehen
Beim Gebet am Strand von Parangtritis bei Yogjakarta geht es aber oft nicht um Kontaktaufnahme mit Geisterwesen, sondern um alltägliche Wünsche und Probleme im Zusammenhang mit Geld, Liebe, Arbeit oder Gesundheit. Auch Polizisten sollen hier bisweilen auf Eingebung bei der Verfolgung eines Flüchtigen hoffen.
Möge das Böse im Meer versinken
Reinigung einer Ritualmaske im Meer von Bali. Zuvor waren ihre wertvollen Goldelemente und Perlen gestohlen worden. Alle Spuren des Bösen sollen dem Meer übergeben werden. Balinesen sehen im Meer den Wohnort von Dämonen, Götter und Geister von Vorfahren leben hingegen in den Bergen.
Dank der Fischer
Parade von Fischerbooten in der Bucht von Jepara an der Nordküste von Java. Auch hier werden, wie am Krater von Bromo, Lebensmittel als Gaben an Gott und die Götter dargebracht, in diesem Fall dem Meer übergeben ("Sedakah Laut") – als Dank und Bitte um reichen Fang. Die Zeremonie steht auch im Zusammenhang mit der Legende um die Nymphe Nyai Roro Kidul bzw. "Königin der Südsee."