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Mehr Geld für Kambodschas Näherinnen

12. November 2014

Nach teilweise blutigen Streiks und Protesten hat die Regierung in Kambodscha den Mindestlohn in der Textil- und Schuhproduktion um 28 Prozent erhöht. Gewerkschafter kritisieren die Erhöhung als unzureichend.

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Bild: Kyle James

Wie das kambodschanische Arbeitsministerium in der Hauptstadt Phnom Penh am Mittwoch mitteilte, soll der Mindestlohn zum 1. Januar 2015 auf umgerechnet 128 US-Dollar (102 Euro) pro Monat angehoben werden. Davon würden Textilarbeiter profitieren, die Kleidung für internationale Marken wie GAP, Levi's, H&M, Puma und Zara herstellen. Derzeit beträgt der Mindestlohn 100 Dollar.

Kambodscha: Aufstand der Unterbezahlten

Gewerkschaftsvertreter bezeichneten die Lohnerhöhung als unzureichend. Die kambodschanische Textilarbeitergewerkschaft fordere mindestens 140 Dollar im Monat, sagte deren Präsident Ath Thorn der Nachrichtenagentur AFP. Gewerkschaften und Arbeitnehmer würden in den nächsten Tagen entscheiden, ob sie die Erhöhung akzeptieren oder ihre Proteste fortsetzen wollten.

Kleidung als wichtigstes Exportgut

Der Lohnerhöhung waren Massenproteste vorausgegangen. Anfang Januar waren bei schweren Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und der Militärpolizei mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

Bis zu 650.000 Menschen arbeiten in Kambodscha in der Textilbranche, die vor allem internationale Modemarken beliefert. Die meisten Beschäftigten sind junge Frauen. Die Bekleidungsindustrie gilt als wichtigster Exportzweig des südostasiatischen Landes. Allein 2013 exportierte der Sektor Textilien im Wert von 5,5 Milliarden Dollar, was 80 Prozent der Gesamtexporte entsprach.

dk/bea (epd/afp)