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Mehr als 150 Wale in Westaustralien gestrandet

23. März 2018

Die Tiere wurden südlich der Metropole Perth an Land getrieben. Tierschützer und Behörden kämpfen um das Leben der Wale. Doch für die meisten kommt die Hilfe zu spät. Dadurch droht Gefahr für Touristen und Fischer.

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Australien mehr als 150 gestrandete Wale in der Bucht Hamelin Bay
Bild: Reuters/L. Hollowood

Von den 150 Kurzflossen-Grindwalen, die in der Hamelin Bay etwa 300 Kilometer südlich von Perth im flachen Wasser strandeten, sind bereits mehr als 130 verendet. Das teilte die Fischereibehörde mit.

Helfer versuchten, die noch lebenden Tiere wieder zurück ins tiefe Wasser zu bugsieren. "Die Kraft der Tiere und das windige und möglicherweise regnerische Wetter werden Einfluss darauf haben, wann und wo wir mit unserer Rettungsaktion beginnen", sagte Jeremy Chick von der Westaustralischen Naturschutzbehörde. "Unser Hauptziel ist es, die Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Freiwilligen zu gewährleisten und die bestmöglichen Überlebenschancen der Wale."

Gefahr durch Haie

Aus Sorge, dass die Kadaver der verendeten Wale Haie anlocken, erklärten die Behörden den Strand der Hamelin Bay zum Sperrgebiet. Zudem wurde entlang der dortigen Küste Hai-Alarm ausgelöst.

Einheimische und Touristen wurden aufgefordert, nicht ins Wasser zu gehen. Auch Lachs-Angler sollten sich besser nicht in den flachen Gewässern aufhalten - auch wenn die Lachs-Saison sich gerade auf ihrem Höhepunkt befindet.

Australien mehr als 150 gestrandete Wale in der Bucht Hamelin Bay
Für viele der gestrandeten Grindwale kam jede Hilfe zu spätBild: Reuters/L. Hollowood

Tödlicher Irrtum?

In der Region kommt es immer wieder zu Massenstrandungen von Walen. Die Ursache dafür ist weiterhin unbekannt, gleichwohl gibt es viele Theorien, warum die Meeressäuger ins flache Wasser geraten. Manche vermuten, dass der Verlauf der Küstenlinie einen Einfluss auf die Navigation der Tiere hat, andere gehen davon aus, dass die Herdentiere einem Anführer an den Strand folgen.

Wettlauf mit der Zeit

Die Wale waren von Fischern entdeckt worden, die gerade aufs Meer hinausfahren wollten. Die dunklen Kurzflossen-Grindwale mit ihrer grau-rosa schimmernden Unterseite, die auch als Indische Grindwale bekannt sind, werden in der Regel etwa fünf bis sieben Meter lang und wiegen bis zu drei Tonnen. Anders als der Gewöhnliche Grindwal, der kältere Regionen bevorzugt, sind sie in verhältnismäßig warmen Gewässern zu finden.

In Verbänden von mehreren Hundert Tieren ziehen die Grindwale aus ihrem üblichen Lebensraum in antarktischen Gewässern in die wärmeren Gefilde im Norden, wo sie ihren Nachwuchs aufziehen. Wenn sie dabei stranden, geschieht das meistens in größeren Gruppen. Doch eine so große Zahl wie jetzt in der Hamelin Bay ist nach Angaben von Experten ungewöhnlich.

mak/ie (dpa, rtre, afpe)