Opportunity fährt 40 Kilometer weit
29. Juli 2014Die im Januar 2004 auf dem Mars begonnene Mission des Rovers "Opportunity" (Gelegenheit) hat sich für die Wissenschaftler der US-amerikanischen Weltraumbehörde zu einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte entwickelt. Anstatt der zunächst veranschlagten 700 Meter hat der Roboter im Laufe der Jahre nun eine Strecke von rund 40 Kilometern zurückgelegt und damit eine neue Bestmarke erreicht.
Rekord des sowjetischen Rovers eingestellt
"Opportunity" übertraf den bisherigen Rekord, der von dem sowjetischen Rover "Lunochod 2" seit 1973 gehalten wurde. "Lunochod 2" hatte innerhalb von fünf Monaten auf dem Mond rund 39 Kilometer zurückgelegt - wie NASA-Experten anhand der auf dem Erdtrabanten hinterlassenen Spuren errechneten. "Opportunity" sei weiter gefahren als irgendein anderes Fahrzeug auf einem Himmelskörper außerhalb der Erde, würdigte Nasa-Projektmanager John Callas in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien die Forschungsmission des Robotergeologen.
Sowohl aus technischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht hätten "Opportunity" und sein Zwillingsrover "Spirit" die Erwartungen bei weitem übertroffen, hieß es weiter. "Spirit" hörte allerdings bereits 2010 auf zu funktionieren.
Das primäre Ziel der Mission sollte die Suche nach Anzeichen für ein früheres Vorhandensein von flüssigem Wasser auf der Oberfläche unseres Nachbarplaneten sein. Aufgrund der gesammelten Daten gilt es mittlerweile als gesichert, dass in gewissen Bereichen auf dem Mars vor Milliarden von Jahren Wasser geflossen ist.
Krater Endeavour im Visier
Derzeit erkundet "Opportunity", der ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben wird, den Mars-Krater Endeavour. Dieser entstand vor etwa 3,7 bis vier Millarden Jahren durch den Einschlag eines Asteroiden.
NASA-Forscher weisen darauf hin, dass sich der Rover trotz seines "hohen" Alters immer noch in einem als gut zu bezeichnenden technischen Allgemeinzustand befindet. Zwei der Spektrometer sind mittlerweile nicht mehr einsatzfähig, was die Analyse von Mineralien erschwert. Das APX-Spektrometer dagegen liefert immer noch wissenschaftlich wertvolle Daten. Die Bohrkrone des Rock Abrasion Tool (RAT), mit dem bis zu fünf Millimeter tiefe Löcher in die Oberfläche gebohrt werden können, hat inzwischen Abnutzungserscheinungen, ist aber weiter einsatzfähig. Die verschiedenen Kamerasysteme liefern noch immer ausgezeichnete Aufnahmen.
Seit August 2012 kurvt außerdem der Roboter "Curiosity" (Neugierde) auf der Suche nach Leben über den Roten Planeten.
se/rb (afp, raumfahrer.net)