Mars macht mobil: "Odyssey 2001"
4. März 2002"Mars Odyssey 2001" schwenkte um 4.26 Uhr MESZ in die Umlaufbahn ein und verschwand dann hinter dem Mars, so dass die US-Raumfahrtbehörde NASA kein Signal mehr empfing. Als sie dann nach ihrer ersten Umrundung um 4.56 Uhr MESZ wieder auftauchte, brach bei der Bodenkontrolle im Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Pasadena lauter Jubel aus.
Forschungsauftrag der Sonde
Während der nächsten Wochen soll die erreichte eiförmige Umlaufbahn Schritt für Schritt in eine niedrigere Kreisbahn umgewandelt werden. Hat die Sonde den endgültigen Orbit erreicht, können die Experimente beginnen. Ein Gamma-Strahlen-Spektrometer soll die chemische Zusammensetzung der Oberfläche erkunden - auf der Suche nach Spuren von Wasser aus der fernen Vergangenheit. Das Gerät funktioniert wie eine "virtuelle Schaufel"; es kann also auch unter der Oberfläche befindliche Spuren entdecken. Ein Neutronen-Spektrometer soll nach Zeichen von Wasserstoff im Boden forschen. Eine Infrarot-Kamera schließlich späht auf der dunklen Seite des Mars nach etwaigen Stellen, an denen Wasser oder andere Flüssigkeiten an die Oberfläche durchsickern könnten.
Neben der Suche nach Wasser in Form von Eis oder Überresten heißer Quellen geht es der NASA vor allem um die Vorbereitung künftiger Missionen. So soll das Strahlenmessgerät MARIE mögliche gefährliche Strahlungen auf der Marsoberfläche aufspüren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, geeignete Landestellen für zwei Mars-Roboter zu finden, deren Besuch auf dem Planeten für das Jahr 2004 geplant ist.
Kosten und technische Daten
Die Kosten der Mars-Mission sind mit 297 Millionen Dollar (645 Millionen Mark bzw. 330 Millionen Euro) veranschlagt. Die unbemannte Raumsonde wurde von der Firma Lockheed Martin Astronautics gebaut. Sie ist rund 720 Kilogramm schwer, 2,20 Meter lang, 1,70 Meter hoch und 2,50 Meter breit. Betrieben wird sie mit Solarzellen, die 750 Watt liefern. Die Signale der Sonde brauchen acht Minuten und 30 Sekunden bis zur Erde.
Für die NASA ist ein Erfolg der Mission äußerst wichtig. Zuletzt waren 1999 zwei Mars-Missionen gescheitert. Der "Climate Orbiter" verglühte auf Grund von Berechnungsfehlern im All, die Sonde "Polar Lander" zerschellte, weil sich die Bremstriebwerke zu früh abschalteten. Als Konsequenz aus den Misserfolgen hatte die NASA ihr gesamtes Mars-Forschungsprogramm revidiert und an der Sonde "Mars Odyssey 2001" zahlreiche Änderungen vorgenommen.(pf)