Marlene Dietrich in Berlin
Hollywood, London, Paris, die Diva hat in vielen Metropolen gelebt. In Berlin wurde sie geboren, hier begann ihre Weltkarriere. Ein Berlin-Spaziergang auf den Spuren der Schauspielerin und Sängerin.
Auftakt einer Weltkarriere: "Der blaue Engel"
Musik, Tanz, Revue - das sind die Goldenen Zwanziger in Berlin. Mit der Rolle der Varieté-Sängerin Lola verkörpert Marlene Dietrich das Lebensgefühl ihrer Zeit und ihrer Stadt. "Berlin war einfach ihre Stadt", schrieb Maria Riva, die Tochter von Marlene Dietrich. "Sie passten hervorragend zusammen und ergänzten sich in ihrer Stärke als auch in ihrer Verehrung geistiger Schönheit."
Geburtshaus: Leberstraße 65, Schöneberg
Ein ganz normales Wohnhaus in Schöneberg. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass hier am 27. Dezember 1901 Marlene Dietrich geboren wurde. Es heißt, sie habe von ihrem Vater, einem schmucken Polizeioffizier, das gute Aussehen und das rebellische Wesen geerbt. In einem ihrer Chansons hat sie später ihren Kiez besungen: "Ach, das war doch wunderschön, als ich noch 'ne 'Jöre' ".
Erste Bühnenerfahrung: Deutsches Theater
Marlene ist 21 Jahre alt und hat bereits als Fotomodell, Revuegirl und Geigerin in einem Stummfilmorchester gearbeitet. Dann geht sie zum Vorsprechen ans renommierte Deutsche Theater. Sie wird angenommen. Zunächst erhält sie Schauspielunterricht und steht am 7. Dezember 1922 erstmals auf der Bühne, in dem Stück "Die Büchse der Pandora", allerdings nur als eine schweigende Beobachterin.
Heirat: Kaiser-Wilhelm–Gedächtniskirche
Hier läuten am 14. Mai 1923 die Hochzeitsglocken. Marlene, die aufstrebende Schauspielerin, heiratet den Regieassistent Rudolf Sieber. Sie ist 22, er 26 Jahre alt. Ein Jahr später wird die Tochter Maria Riva geboren. Das Ehepaar trennt sich bereits Mitte der 30er Jahre, bleibt aber bis zu Siebers Tod 1976 verheiratet.
Ein Weltstar made in Babelsberg
In Babelsberg, vor den Toren Berlins, dreht Regisseur Josef von Sternberg von 1929 bis 1930 den Film "Der Blaue Engel" mit Marlene in der Hauptrolle. Als fesche Varieté-Sängerin Lola wird sie im In- und Ausland gefeiert. Der Film ist Marlenes Durchbruch. Das größte Filmatelier im Studio Babelsberg trägt heute den Namen Marlene Dietrich Halle.
Auftritt Marlene! Vaganten Bühne
Im Keller des Theater des Westens gründet 1931 der Komponist Friedrich Hollaender das Tingel-Tangel-Theater, ein Vorgänger der Vaganten-Bühne. Auf dem Eröffnungsabend singt Marlene Dietrich zum ersten Mal die Hits aus dem "Blauen Engel" vor Publikum. Sie stammen aus der Feder von Hollaender, so auch der Song "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt".
Späte Ehrung: Marlene-Dietrich-Platz
1930 geht Marlene mit Josef von Sternberg nach Hollywood und startet ihre Weltkarriere. Die Angebote der Nazis nach Deutschland zurückzukehren, lehnt sie ab. Sie unterstützt stattdessen den Kampf gegen Hitler. 1997 würdigt die Stadt Berlin dieses Engagement und benennt einen Platz nach ihr. Hier schreiten heute während der Berliner Filmfestspiele die Stars über den roten Teppich.
Marlenes Welt: Filmmuseum Berlin
Ganz in der Nähe vom Marlene-Dietrich-Platz befindet sich das Filmmuseum Berlin. In drei Ausstellungsräumen werden dort die Highlights aus dem Nachlass der Schauspielerin und Sängerin präsentiert, darunter Filmkostüme, Show-Kostüme, Porträtfotos, Accessoires und Briefe. Gezeigt werden außerdem Ausschnitte aus Spielfilmen und Privataufnahmen von Marlene Dietrich.
Ewige Diva: Künstlerfriedhof Berlin
Marlene Dietrich war schon zu Lebzeiten eine Legende. Verführerisch, unerschrocken, glamourös und geheimnisumwoben. 1992 starb sie mit 91 Jahren in Paris. Ihr Wunsch war es, in ihrer Geburtsstadt Berlin begraben zu werden. Auf dem Städtischen Friedhof Stubenrauchstraße, der im Volksmund auch "Künstlerfriedhof" heißt, fand die Filmikone ihre letzte Ruhestätte.