Margrethe II. von Dänemark: 50 Jahre auf dem Thron
Erst der 80. Geburtstag, jetzt das Thronjubiläum - beide Male mussten die Feierlichkeiten coronabedingt abgesagt werden. Feiern will Dänemark seine Königin Margrethe II. trotzdem.
Eine Königin zum Anfassen
So kennen und lieben die Dänen ihre Königin: Immer gut gelaunt, fröhlich lächelnd und farbenfroh gekleidet. Um höfische Konventionen hat sich Margrethe II. nie geschert. Sie ist eine volksnahe Monarchin zum Anfassen und hält nichts von Distanz zu ihren Landsleuten.
Als man noch jubeln durfte
Wenn sie dürften, würden die Dänen ihrer Königin deswegen zum 50. Thronjubiläum 2022 wohl genauso enthusiastisch zujubeln wie 2012 zum 40., als sie auf den Balkon von Schloss Amalienborg dem Volk zuwinkte. Doch Corona lässt solche Menschenaufläufe nicht zu.
Feierlichkeiten beim 40. Thronjubiläum
Am 14. Januar 2012 konnte Königin Margrethe II. den Gratulantinnen und Gratulanten in Kopenhagen noch unbeschwert gegenübertreten. Fröhlich strahlend, wie man sie kennt. Seit ihrer Thronbesteigung erfreut sich die dänische Königsfamilie großer Beliebtheit bei ihrem Volk.
Ein Geschenk für die Königin
Zum feierlichen Anlass ließ das dänische Parlament es sich damals nicht nehmen, der Königin ein Geschenk zu überreichen: einen Teppich mit dem royalen Wappen. Die Monarchin nimmt zwar nur repräsentative Pflichten wahr, trotzdem bedarf jedes neue Gesetz auch ihrer Unterschrift. Margrethes königlicher Wahlspruch: "Gottes Hilfe, Volkes Liebe, Dänemarks Stärken".
Eine Büste für die Königin
Auch zum 25. Thronjubiläum 1997 gab es ein Geschenk der dänischen Regierung. Der Bildhauer Hans Pauli Olsen (r.) hatte eine Büste der Königin geschaffen, die hier von Margrethe II. und Prinz Henrik in Augenschein genommen wird. Die Monarchin hat ein Faible für Kunst, entwirft sie doch selbst leidenschaftlich gern Kostüme und Bühnenbilder und gibt sogar Kinderbücher mit eigenen Zeichnungen heraus.
Illustre Gästeliste
Natürlich gab es beim 40. Thronjubiläum auch ein standesgemäßes Galadiner im Schloss Christiansborg im Herzen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Ursprünglich nur für die royale Familie erbaut, zogen hier später auch das Parlament und das Oberste Gericht ein. Hier begrüßt Margrethe II. ihre Gäste, darunter den schwedischen König Carl Gustaf (l.) und den norwegischen Monarchen Harald I.
Die künftige Königin
Als Margrethe Alexandrine Thorhildur Ingrid am 16. April 1940 das Licht der Welt erblickte, war nicht abzusehen, dass sie eines Tages regierende Königin und damit Staatsoberhaupt Dänemarks, der Färöer Inseln und Grönlands werden würde. Noch war damals ein Mann als Monarch vorgesehen.
Mit 13 zur Thronfolgerin ernannt
Margrethes (r.) Kindheit war glücklich und unbeschwert. Zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Anne-Marie (l.) und Benedikte wuchs sie auf Schloss Amalienborg auf. Weil ihr Vater, König Frederik IX., keinen Sohn bekam, ließ er das Thronfolgegesetz ändern - übrigens per Volksabstimmung. Fortan durfte auch eine Frau die Krone tragen. Mit 13 Jahren wurde Margrethe 1953 so offizielle Thronfolgerin.
Wie eine Königin
An ihrem 18. Geburtstag im Jahr 1960 posierte Margrethe neben ihren Eltern und Geschwistern auf dem Balkon des Schlosses schon ganz wie eine Königin und begrüßte die wartende Menge - wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen.
Dänische Traumhochzeit
Wie es sich für eine Kronprinzessin gehört, studierte Margrethe an den renommiertesten Universitäten. In London verliebte sie sich in den französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat. 1967 heirateten die beiden: Aus dem französischen Grafen Henri wurde Prinz Henrik von Dänemark.
Erster Tag im Amt
Man schrieb den 14. Januar 1972, den Todestag ihres Vaters König Frederik IX., als die Kronprinzessin mit 31 Jahren zur Königin ausgerufen wurde. Eine feierliche Thronbesteigung gab es in Europas ältester Monarchie nicht mehr, dennoch war dieser Tag in Dänemark etwas ganz Besonderes: Erstmals seit über 500 Jahren wurde das Land wieder von einer Frau regiert.
Eine große Liebe
Für die Ehe von Margrethe und Henrik war das zeitweise eine große Belastung. Es war für beide die große Liebe, doch der französische Adlige spielte in der Öffentlichkeit nur ungern die zweite Geige. Aber das Paar raufte sich immer wieder zusammen. 51 Jahre waren sie verheiratet, als Prinz Henrik im Februar 2018 starb. Die beiden haben zwei Söhne: Kronprinz Frederik und Prinz Joachim.
Eine große, glückliche Familie
Familie ist für Margrethe sehr wichtig. Hier ist sie 2014 mit Mann, Kindern und Enkelkindern glücklich vereint auf Henriks Weingut im französischen Schloss Cayx zu sehen - weitab repräsentativer Pflichten, die das Königinnen-Sein so mit sich bringt.
Royale Pflichten
Aber auch die royalen Events meistert Margrethe II. immer mit einem Lächeln im Gesicht. Die charmante Königin hat schon so manchen ausländischen Würdenträger empfangen und geht auch selbst regelmäßig auf Auslandsreisen. Erst im November 2021 war sie in Berlin im Schloss Bellevue bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Gast.
50 skandalfreie Jahre
Fünf Jahrzehnte skandalfreier Regentschaft hat Margrethe II. hinter sich gebracht. Ihr größtes Laster ist das Rauchen, angeblich bis zu 30 Zigaretten am Tag. Die Dänen belegten sie dafür mit dem Spitznamen "Vulkan-Königin". Auch mit 81 Jahren ist die Königin noch sehr aktiv, und trotz des Verlusts ihrer großen Liebe zeigt sie sich nach wie vor stark und fröhlich.
Gedenken an Frederik IX.
Ein vorzeitiger Ruhestand kommt für Margrethe II. nicht in Frage: "So lange man Aufgaben hat, hat man keine Zeit, in ein Loch zu fallen", sagt sie. Das 50. Thronjubiläum am 14. Januar wird die Königin allerdings coronabedingt nur im kleinen Kreis mit Regierungsmitgliedern feiern können. Außerdem wird sie im Dom von Roskilde - wie schon beim 40. Jubiläum - einen Kranz für ihren Vater niederlegen.
Ruhiges 50. Jubiläum
Ihre Majestät wünsche sich aber noch eine große Feier mit allen Dänen, hieß es am Hof. "Corona ist zwar ein zäher Gegner, gefeiert wird aber trotzdem", verkündete die Königin - und plant für den Sommer. Einen Rückblick auf 50 Jahre auf dem Thron erlaubt sie sich jetzt schon: "Vieles hat sich in der Zeit verändert, aber nicht die Liebe zu meinen Nächsten und nicht die Liebe zu meinem Land."