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Amos Oz für Booker-Preis nominiert

20. April 2017

Sechs Schriftsteller und Übersetzer sind im Rennen um den britischen Man Booker International Prize. Chancen auf den renommierten Literaturpreis haben gleich zwei israelische Autoren: Amos Oz und David Grossman.

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Israelischer Schriftsteller Amos Oz
Bild: Imago/epd

Auf die Longlist hatte es auch der deutsche Autor Clemens Meyer mit seinem Roman "Im Stein" (2013) geschafft, der von Katy Derbyshire ins Englische übersetzt wurde. Für die Shortlist aber hat es nicht gereicht, zu groß war die Konkurrenz. Die beiden israelischen Schriftsteller Amos Oz ("Judas") und David Grossman ("Kommt ein Pferd in die Bar"sicherten sich einen Platz auf der Shortlist. Ebenfalls in der Auswahl ist die argentinische Autorin Samanta Schweblin ("Das Gift"). Auch drei Autoren aus Europa können sich Hoffnung auf die renommierte Auszeichnung machen: der Franzose Mathias Enard ("Kompass"), der Norweger Roy Jacobsen ("Die Unsichtbaren") und die Dänin Dorthe Nors ("Mirror, Shoulder, Signal", nicht ins Deutsche übersetzt). 

Jurychef Nick Barley lobte die große thematische Bandbreite. Diese wundervollen Romane stellten Individuen in den Mittelpunkt, die um ihren Platz in einer komplexen Welt kämpften, teilte er mit. Zur Jury des britischen Literaturpreises gehören der britische Autor und Übersetzer Daniel Hahn, die türkische Bestseller-Autorin Elif Shafak, die Nigerianerin Chika Unigwe sowie die Britin Helen Mort. 

2016: Kafkaeske Literatur aus Südkorea

2016 konnte sich die Koreanerin Han Kang mit ihrem Roman "The Vegetarian"durchsetzen. Darin erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die ihrem eintönigen Leben entfliehen möchte, auch wenn sie dadurch Konflikte mit ihrer Familie heraufbeschwört. Die Jury lobte den "bewegenden und suggestiven" Roman, der "durch die Tiefe seiner Fremdartigkeit überrascht". Der Vorsitzende des Auswahlkomitees, der Literaturkritiker Boyd Tonkin, nannte ihn eine "unheimliche Mischung aus Schönheit und Horror".

Der Man Booker International Prize gilt als Ergänzung zum Man Booker Prize für englischsprachige Literatur und zeichnet Romane aus der ganzen Welt aus, die ins Englische übersetzt wurden. Dotiert ist er mit 50.000 Pfund (rund 63.500 Euro), die je zur Hälfte an die Autoren und die Übersetzer gehen. Der Gewinner wird am 14. Juni bei einem feierlichen Dinner in Victoria & Albert Museum in London bekannt gegeben.

as/rey (themanbookerprize.com) 

Annabelle Steffes-Halmer | provisorisches Kommentarbild
Annabelle Steffes-Halmer Autorin, Redakteurin, Videojournalistin und Trainerin