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Lösung für Guantanamo-Häftlinge

15. Juni 2009

Die EU-Außenminister haben sich bereit erklärt, bei der Aufnahme von Insassen des Gefangenenlagers Guantanamo zu helfen - aber nur in Einzelfällen. Dafür versprachen die USA, die EU-Staaten umfassend zu informieren.

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Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im Interview mit Journalisten (Foto: dpa)
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier freut sich über die Beschlüsse in LuxemburgBild: picture-alliance/dpa
Ein Guantanamo-Häftling sitzt in der Sonne (Foto: AP)
Warten auf die FreilassungBild: AP

Die US-Regierung will auch vertrauliche Geheimdienstdaten preisgeben, wenn sie nötig sein sollten, um die Zweifel potenzieller Aufnahmestaaten zu zerstreuen. So steht es in einer Erklärung, die die USA und die EU-Außenminister am Montag (15.06.2009) in Luxemburg verabschiedet haben. Die 27 Regierungen der Europäischen Union bestanden darauf, weil sie umfassend informiert sein wollen, bevor sie Häftlinge aufnehmen. Deutschland hatte sich bisher zögerlich gezeigt, z.B. Uiguren aufzunehmen, da unklar war, ob sie Kontakt zu Terrorzellen wie El-Kaida haben.

Die Informationen, die die einzelnen EU-Länder von den USA bekommen, sollen über einen "Austauschmechanismus" an die europäischen Partner weitergegeben werden. Diese grenzüberschreitenden Aktionen sind notwendig, weil Ex-Häftlinge theoretisch von einem Land ins andere reisen können.

Die USA beteiligen sich möglicherweise auch an den Kosten einer Aufnahme von ehemaligen Häftlingen. Wie viele der 240 Insassen des Lagers auf Kuba nach Europa kommen können, ist aber weiterhin unklar.

Weitere Gespräche mit Kuba

Ein Tänzer steht vor der kubanischen Flagge (Foto: AP)
EU setzt Dialog mit Kuba fortBild: AP

Die EU-Außenminister beschlossen bei ihrem Treffen auch, dass die Europäische Union den politischen Dialog mit Kuba fortsetzen wird - ungeachtet der Menschenrechtssituation dort. 2008 hatte die EU die Zusammenarbeit wieder aufgenommen, und das soll auch so bleiben und noch verstärkt werden, erklärten die EU-Außenminister am Montag in Luxemburg. Allerdings stellte der EU-Ministerrat Forderungen. Kuba müsse alle politischen Gefangenen freilassen und internationale humanitäre Organisationen sollten Zugang zu den Gefängnissen bekommen. Im Jahre 2003 hatte die EU Sanktionen gegen Kuba verhängt, weil der damalige Präsident Fidel Castro 75 Dissidenten verhaften und verurteilen ließ.

Positive Reaktionen auf Rede Netanjahus

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einer Wahlkampfveranstaltung (Foto: AP)
Obama setzt Netanjahu schwer unter DruckBild: AP

Grundsätzlich haben die EU-Außenminister in Luxemburg die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Sonntagabend begrüßt. Sie sei ein erster wichtiger Schritt, sagte Günter Gloser, Staatsminister im Auswärtigen Amt. Allerdings gibt es auch viele Kritikpunkte. Der italienische Außenminister Franco Frattini wies darauf hin, es sei "besorgniserregend", dass Netanjahu ein ungeteiltes Jerusalem als Hauptstadt Israels zur Vorbedingung für weitere Verhandlungen erklärt habe. Das müsse zunächst ausgehandelt werden zwischen Israel und den Palästinensern.

Netanjahu hat sich am Sonntag zum ersten Mal für die Gründung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Allerdings müsse er entmilitarisiert sein. Außerdem hat Netanjahu einen kompletten Siedlungsstopp abgelehnt. Die Palästinenser wiesen diese Bedingungen umgehend zurück.

Gute Chancen für Barroso

Ein weiteres Thema beim EU-Außenministertreffen in Luxemburg war der Posten des EU-Kommissionspräsidenten. José Manuel Barroso soll noch im Juli offiziell für eine zweite Amtszeit nominiert werden. Darauf einigten sich die EU-Außenminister. Der EU-Gipfel Mitte dieser Woche solle eine politische Bestätigung geben. Danach müsse noch das Europaparlament darüber beraten.

EU verlangt Aufklärung vom Iran

Mussawi-Anhänger tragen ein Plakat Mussawis durch die Straßen (Foto: AP)
Anhänger des iranischen Oppositionschefs Mussawi protestieren in TeheranBild: AP

Die EU hat vom Iran gefordert, die Vorwürfe des Wahlbetrugs zu untersuchen. Der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat bereits die Behörden angewiesen, die umstrittenen Ergebnisse zu prüfen, aber ob diese Prüfung tatsächlich objektiv durchgeführt wird, kann niemand sagen. Die Außenminister der Europäischen Union haben eine Erklärung verabschiedet, in der sie ihre "ernste Sorge über die Gewalt auf den Straßen und die gewaltsame Antwort der Sicherheitsbehörden gegenüber friedlichen Demonstranten" äußern. (cd/mas/dpa/ap/epd)

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