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Regierungskandidat siegt in Sambia

25. Januar 2015

Betrugsvorwürfe überschatten die Präsidentenwahl in Sambia. Der Regierungskandidat gewinnt mit einem knappen Vorsprung von rund 28.000 Stimmen.

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Sambia Präsidentschaftswahlen Edgar Lungu 19.01.2015
Bild: Reuters/R. Ward

Im südafrikanischen Sambia hat Verteidigungsminister Edgar Lungu (s. Artikelbild) die Präsidentenwahl knapp für sich entschieden. Er war als Kandidat der regierenden Patriotischen Front (PF) angetreten. Nach Auszählung aller Wahlbezirke entfielen rund 808.000 Stimmen auf Lungu, wie die Wahlkommission mitteilte.

Hichilema: "Nicht der Wille des Volkes"

Oppositionsführer Hakainde Hichilema kam nach Angaben der Behörden auf rund 780.000 Stimmen. Hichilema sprach von Wahlbetrug, räumte aber trotzdem seine Niederlage ein. "Wahlbetrug spiegelt nicht den Willen des Volkes wider", sagte Hichilema in der Hauptstadt Lusaka.

Das Ergebnis habe bereits vor Auszählung aller Stimmbezirke festgestanden. Die Vorsitzende der Wahlkommission, Richterin Ireen Mambilima, wies diese Vorwürfe des Wahlbetrugs zurück und betonte, alle Schritte der Abstimmung seien unter Einbeziehung aller Parteien geregelt abgelaufen.

Schon direkt nach der Wahl am Dienstag hatte Hichilema der Wahlkommission Unregelmäßigkeiten und Betrug vorgeworfen. Das Ergebnis war bereits für Mittwoch erwartet worden. Die Bekanntgabe wurde aber mehrfach verschoben, nachdem schwere Regenfälle den Transport von Wahlunterlagen in einigen Landesteilen verzögert hatten.

Ein weißer Interimspräsident

Beobachter hatten bei der Wahl, die drei Monate nach dem unerwarteten Tod des vorherigen Staatschefs Michael Sata angesetzt worden war, mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lungu und Hichilema gerechnet. Der von schottischen Eltern abstammende Interimspräsident Guy Scott, der seit Satas Tod die Amtsgeschäfte führte, durfte bei der Abstimmung nicht antreten, da sein Vater und seine Mutter nicht aus Sambia kommen.

Der Volkswirt war der erste weiße Präsident Sambias seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1964. Präsident Lungu wird zunächst lediglich die Amtszeit Satas zu Ende führen, im September 2016 soll erneut gewählt werden.

Lungu steht vor einer schweren Aufgabe: Obwohl das Land zu den größten Kupferproduzenten der Welt gehört und ein vergleichsweise hohes Wirtschaftswachstum verzeichnet, lebt die Mehrheit der rund 14 Millionen Einwohner in bitterer Armut. Nach Schätzungen der Weltbank leben 70 Prozent der Sambier von nur rund einem Euro am Tag.

haz/ cw ( dpa, rtr, ap)