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Lufthansa fliegt wieder Tel Aviv an

26. Juli 2014

Die Flugaufsichtsbehörden hatten wegen Raketenangriffen der Hamas den Anflug auf Ben Gurion untersagt. Nachdem die US-Airlines wieder nach Tel Aviv fliegen, ist auch die erste Maschine aus Deutschland gestartet.

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Lufthansa Boeing 747 (Foto. dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Maschine hob planmäßig am Samstagvormittag ab - nun fliegt Lufthansa wieder Tel Aviv an. 200 Passagiere sind am Bord, teilte das Unternehmen mit.

Die anhaltenden Raketenangriffe vom Gazastreifen hatten in den Tagen zuvor den Flugverkehr nach Israel lahm gelegt. US-Fluggesellschaften und europäische Airlines hatten am vergangenen Dienstag den Flugverkehr nach Tel Aviv eingestellt. Eine Rakete war zuvor in der Nähe vom Ben Gurion-Flughafen eingeschlagen. Dabei kam es zu keinen Schäden.

US-Fluggesellschaften fliegen seit Donnerstag

Die vollständige Rückkehr zum regulären Israel-Flugplan wird nach Angaben von Lufthansa allerdings erst in den nächsten Tagen erreicht. Betroffen sind alle Flüge der Lufthansa-Gruppe, also auch von Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines.

Auch Air Berlin will am Samstag wieder nach Tel Aviv starten. Eine Air Berlin-Sprecherin teilte mit, dass die Fluggesellschaft eng mit den Behörden zusammenarbeite, die Sicherheitssituation werde fortlaufend bewertet. Reisende sollten sich vor Antritt der Reise über den Status ihres Fluges informieren.

Die US-Fluggesellschaft fliegen bereits seit Donnerstag wieder Ben Gurion an.

Cockpit kritisiert den Schritt

Die Wiederaufnahme des Flugverkehrs nach Israel wird allerdings nicht überall begrüßt. Die Piloten-Vereinigung Cockpit kritisierte die Lufthansa für diesen Schritt. "Wir können die Entscheidung aus sicherheitstechnischer Sicht nicht nachvollziehen. Unseren Erkenntnissen nach hat sich in den letzten Tagen absolut nichts an der Bedrohungslage geändert", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dem Portal "Handelsblatt Online". Der israelische Raketenschutzschirm "Iron Dome" fängt nach Angaben der israelischen Streitkräfte zehn Prozent der Raketen aus dem Gazastreifen nicht ab.

Der Cockpit-Sprecher spekulierte über die Gründe, die Lufthansa dazu bewogen haben könnten, wieder nach Tel Aviv wieder zu fliegen: "Entweder wurde sie durch Druck dazu gezwungen, den Betrieb wieder aufzunehmen. Dies ginge über Druck aus Israel, politischen Druck aus Berlin - oder Profitinteressen stehen im Vordergrund." Handwerg, der selbst Lufthansa-Pilot ist, fügte hinzu: "Sicherheitstechnisch lässt sich das jedenfalls nicht erklären."

Die Lufthansa wies dies zurück. Lufthansa habe als eine der letzten Fluglinien weltweit entschieden, den Flughafen Ben Gurion wieder anzufliegen. "Die Entscheidung zu fliegen oder nicht wird bei Lufthansa ausschließlich unter Sicherheitsaspekten getroffen", sagte ein Sprecher.

zam/wl (dpa, afp)