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Anklage zur Loveparade-Katastrophe

11. Februar 2014

Die grauenhaften Bilder gingen um die Welt: 21 Menschen wurden erdrückt oder tot getrampelt, hunderte Personen verletzt. Nun wird die Loveparade-Katastrophe von Duisburg ein Fall für die Richter.

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Frauen stehen zwei Jahre nach der Katastrophe bei der Loveparade und gedenken der (Foto: Caroline Seidel dpa/lnw)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Loveparade-Katastrophe wird zum Fall für die Richter. Rund dreieinhalb Jahre nach dem Unglück hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mutmaßliche Verantwortliche erhoben. Die Ermittlungen um das tragische Geschehen seien abgeschlossen, teilte die Duisburger Staatsanwaltschaft mit.

Wer angeklagt ist und wie der Tatvorwurf lautet, soll am morgigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden. Das Landgericht Duisburg muss nun prüfen, ob es das Hauptverfahren gegen die Beschuldigten eröffnet.

Massenpanik und nur ein Ausgang

Am 24. Juli 2010 war während der Loveparade eine Massenpanik ausgebrochen. Am Zugang zum Veranstaltungsgelände der Technoparade wurden 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten. Etwa 500 Menschen wurden verletzt. Für das gesamte Gelände hatte es nur einen einzigen Ein- und Ausgang gegeben. Die Zugangsrampe sei viel zu klein für die Besucherströme gewesen, kritisierte der britische Massendynamik-Experte Keith Still. Ihm zufolge war es mit dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich, das Fest gefahrlos durchzuführen.

In einem umfangreichen Verfahren war einst gegen 16 Beschuldigte ermittelt worden, unter ihnen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und des Veranstalters Lopavent. Nach Medienberichten hat die Staatsanwaltschaft den Kreis der Beschuldigten inzwischen auf jetzt 10 Personen verkleinert. Bei ihnen soll es sich überwiegend um städtische Bedienstete und um Mitarbeiter des damaligen Loveparade-Veranstalters handeln.Dagegen sollen die Ermittlungen gegen den Polizeieinsatzleiter und einen leitenden Mitarbeiter der Stadt Duisburg eingestellt worden sein.

Rainer Schaller, Inhaber der Fitness-Kette McFit und Geschäftsführer von Lopavent, hatte ebenso wie Duisburgs damaliger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nicht zu den Beschuldigten im Ermittlungsverfahren gezählt. Das Stadtoberhaupt musste jedoch rund anderthalb Jahre nach der Tragödie abtreten. Eine Bürgerinitiative hatte seine Abwahl durchgesetzt. Sauerland hatte lange Zeit jegliche Verantwortung von sich gewiesen.

mm/gmf (dpa, afp)