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Politik

++Live: Tories verfehlen absolute Mehrheit++

8. Juni 2017

Ein Jahr nach dem Brexit-Referendum haben die Briten ein neues Parlament gewählt. Die Konservativen von Premierministerin May verlieren die absolute Mehrheit. Labour macht Boden gut.

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Großbritannien Wahlen 2017 - Theresa May (Getty Images)
Schlechte Nachrichten für Premierministerin May: Die absolute Mehrheit ist unerreichbar Bild: Getty Images/C. J. Ratcliffe

Bei der Parlamentswahl in Großbritannien sind die Tories von Premierministerin Theresa May nach den bisher ausgezählten Wahlkreisen zwar wieder stärkste Kraft geworden, sie haben aber ihre absolute Mehrheit verloren. Die Konservativen kommen nach Auszählung von 645 der 650 Wahlkreise auf 314 Unterhaussitze. Die oppositionelle Labour-Partei erreicht demnach 261 Sitze, wie der Sender BBC weiter meldet. Die schottische Partei SNP erzielt 35, die Liberaldemokraten 12 und die protestantische nordirische Partei DUP 10 Sitze. May hatte die vorgezogene Parlamentswahl angesetzt in der Hoffnung, die Position ihrer Tories so noch stärken zu können. Dieses Ziel hat sie verfehlt.

Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen in unserem Live-Ticker:

Alle Angaben in MESZ

08:05 Uhr - Der britische Mittelstandsverband FSB fordert eine Verschiebung der Brexit-Gespräche.

07:39 Uhr – Dem neuen britischen Parlament werden so viele Frauen angehören wie noch nie. Nach der bisherigen Auszählung gehen mindestens 200 Sitze an Politikerinnen. Im bisherigen Unterhaus sitzen 196 weibliche Abgeordnete.

07:30 Uhr - Premierministerin May hat angekündigt, dass sie um 11 Uhr MESZ vor die Presse treten will.

07:12 Uhr - Die Konservativen von Premierministerin May haben die absolute Mehrheit im Unterhaus verloren. Das ergaben am Morgen veröffentlichte Zahlen, die auf der Auszählung fast aller Stimmen der Parlamentswahl basieren. Die Tories erhalten demnach 309 der 650 Sitze im Unterhaus.

06:50 Uhr - Der sich abzeichnende Verlust der parlamentarischen Mehrheit für Premierministerin May hat das Pfund Sterling auf Talfahrt geschickt. Die Währung verbilligte sich im frühen Handel am Freitag um bis zu zwei Prozent auf 1,2695 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit dem 18. April, als May überraschend zu den vorgezogenen Neuwahlen aufgerufen hat.

06:36 Uhr - Die konservative Partei von Premierministerin Theresa May hat nach Angaben der BBC die absolute Mehrheit im britischen Unterhaus verloren. Die Tories hatten am Freitagmorgen nach
Auszählung von fast allen der 650 Wahlkreise dem Sender zufolge keine Chance mehr, die Marke von 326 Sitzen zu knacken.

06:25 Uhr - Der stellvertretende Chef der Scottish National Party, Angus Robertson, und der frühere Vorsitzende Alex Salmond haben ihre Parlamentssitze verloren. Dies gilt als Rückschlag für das Vorhaben der Partei, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands abzuhalten.

06:13 Uhr - Die Großbank JP Morgan sieht eine gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass Großbritannien eine Verschiebung der Brexit-Verhandlungen beantragen muss.

Großbritannien Wahlen 2017 – Auszählung
Die Stimmzettel im Wahlkreis von Jeremy Corbyn werden ausgezähltBild: picture-alliance/AP Photo/F. Augstein

05:58 Uhr - Der Sender Sky News sagt für Mays Konservative am Ende 315 bis 321 Sitze voraus - und damit ebenfalls den Verlust der absoluten Mehrheit, für die mindestens 326 Sitze erforderlich sind.

05:50 Uhr - Nach Auszählung für die Verteilung von 600 der 650 Sitze kommen die Tories auf 287 Abgeordnete und Labour auf 249. 

05:42 Uhr - Die konservative Abgeordnete Anna Soubry fordert May auf, über "ihre Position nachzudenken". 

05:33 Uhr - Nach Auszählung für die Verteilung von 550 der 650 Sitze kommen die Tories auf 256 Abgeordnete und Labour auf 231.

04:32 Uhr - Premierministerin May meldet sich am frühen Morgen zu Wort: Das Land brauche Stabilität und die Konservativen würden ihrer Pflicht nachkommen, diese Stabilität zu sichern. Die konservative Partei werde voraussichtlich als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen.

Großbritannien Wahlen 2017 - Theresa May (Getty Images)
Schlechte Nachrichten für Premierministerin May: Die absolute Mehrheit ist unerreichbar Bild: Getty Images/C. J. Ratcliffe

04:15 Uhr - Labour-Chef Jeremy Corbyn sagt, Premierministerin Theresa May habe ihr Mandat verloren. Das sollte ausreichen, um abzutreten.

03:58 Uhr - Labour hält sich vorn: Nach der Auszählung für die Verteilung von 300 der 650 Sitze im Parlament kommen die Sozialdemokraten auf 145 und die Tories auf 119 Abgeordnete.

Infografik UK Wahlen 2017 Hochrechnung 04:00 DEU
Es ist eine echte Zitterpartie für Premierministerin May. Die absolute Mehrheit haben ihre Tories vermutlich verloren.

03:38 Uhr - Der Sender Sky News legt sich nicht fest. Zwischen 308 und 328 Sitze würden an May gehen. Für die Verteidigung der absoluten Mehrheit würde sie mindestens 326 brauchen.

03:31 Uhr - Die japanische Bank Nomura meint auf Basis der bisherigen Auszählungen und von Nachwahlbefragungen voraussagen zu können, dass Mays Konservative doch die absolute Mehrheit behalten und auf 332 der 650 Sitze kommen.

03.24 Uhr - Die BBC sagt den Konservativen den knappen Verlust der absoluten Mehrheit im Parlament voraus. Die Toires würden auf 322 der 650 Abgeordnete kommen, Labour auf 261, so der Sender.

03.20 Uhr - Nach der Auszählung für die Verteilung von 153 der 650 Sitze im Parlament kommt Labour auf 76 Mandate, auf die Tories entfallen 57 Abgeordnete.

03.17 Uhr - Es geht hin und her. Beim Wettanbieter Betfair wird nun wieder Amtsinhaberin Theresa May als wahrscheinliche nächste Regierungschefin gehandelt.

03:07: Neues Zwischenergebnis: 31 Sitze für die Tories von Premierministerin May, die linke Labour-Partei von Jeremy Corbyn kommt auf 56 Sitze. Die schottischen Nationalisten holen sieben Mandate, an andere Parteien gehen sechs Sitze.

02:53 Uhr - Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn hat sich nach dem Bekanntwerden der ersten Prognose zur Parlamentswahl in Großbritannien zuversichtlich geäußert. "Was immer das endgültige Ergebnis sein wird, unser positiver Wahlkampf hat die Politik zum Besseren verändert", teilte er mit.

02:42 Uhr -  Neuer Stand nach der Auszählung mehrerer kleiner Stimmbezirke: 30 Sitze gehen an Labour, die Tories von Premierministerin May kommen auf 21 Sitze. Sechs Mandate entfallen auf andere Parteien, darunter die schottischen Nationalisten der SNP.

02:38 Uhr - Das britische Pfund weitet seine Verluste wieder aus und verliert zum Dollar bis zu 1,9 Prozent. Händler begründen dies damit, dass Labour-Chef Corbyn bei Buchmachern zunehmend in der Favoritenrolle auf den Posten des Premierministers gesehen wird.

02:34 Uhr - Labour-Chef Jeremy Corbyn ist beim Wettanbieter Betfair der Favorit für den Posten des Premierministers.

02:11 Uhr - Von den insgesamt 650 Mandaten im Londoner Unterhaus sind 27 geklärt. Labour gewinnt 19 Mandate, an die Tories gehen sieben Sitze.

01: 57 Uhr - Der Chef der katholischen Sinn-Fein-Partei in Irland, Gerry Adams, zweifelt daran, dass May eine Zukunft als Premierministerin hat. "Ich weiß nicht, wie Theresa May das überleben kann", sagte er. Die Abgeordneten von Sinn Fein nehmen ihre Sitze traditionell nicht ein. Eine Abkehr davon, um eine Mehrheit der Konservativen zu verhindern, schloss er aus.

Großbritannien Wahlen 2017 – Auszählung - Labour Party
Noch gibt es keine Gewissheit, die vorliegenden Zahlen deuten aber auf ein klares Plus für Labour hinBild: Reuters/P. Childs

01:42 Uhr - Elmar Brok, Brexit-Beauftragter der EVP im Europaparlament, sieht erschwerte Brexit-Gespräche. "Dieses Ergebnis bedeutet, dass überhaupt keiner Kompromisse machen kann. Das wird für die Brexit-Verhandlungen sehr große Erschwernisse mitbringen", sagte er im ZDF.

01:14 Uhr Der ehemalige englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker kommentiert in der Nacht zum Freitag die Prognose zur britischen Unterhaus-Wahl mit den Worten: "Ich glaube, Theresa May hat das Eigentor der Saison geschossen."

00:31 Uhr - Politische Beobachter warnen vor einem sogenannten "hung parliament".  Schaffen weder Konservative noch Labour eine absolute Mehrheit, müssen sie sich mit einer kleineren Partei zusammentun. Ein solches "hung parliament" gab es in Großbritannien zuletzt 2010. Damals bildeten die Tories unter David Cameron eine Koalitionsregierung mit den Liberaldemokraten. Solche Bündnisse sind in Großbritannien aufgrund des Mehrheitswahlrechts sehr selten, vor 2010 gab es das letzte "hung parliament" 1974.

00.22 Uhr - Die protestantische nordirische Partei DUP schließt ein Bündnis mit den Konservativen nicht aus, um May zu einer Mehrheit im Parlament zu verhelfen. Beide Parteien hätten eine Menge an Gemeinsamkeiten, sagte ein ranghoher Vertreter der DUP, die zuletzt acht Sitze im Parlament hatte.

00:21 Uhr - Der erste britische Wahlkreis ist ausgezählt. In Newcastle gewinnt Labour-Kandidatin Chi
Onwurah.

23:56 Uhr - Ob Theresa May diese Aussage schon bereut? "Wenn ich nur sechs Sitze verliere, dann verliere ich diese Wahl und Jeremy Corbyn wird mit Europa am Verhandlungstisch sitzen" - am 20. Mai schrieb die britische Premierministerin das auf Facebook und Twitter. Nach Veröffentlichung der ersten Wahlprognose am Donnerstagabend verbreitete der Post sich schnell in den sozialen Netzwerken. 

23:50 Uhr - Die britische Zeitung "The Guardian" spricht von einem Schock für May.

23:48 Uhr - Der Sender Sky News berichtet unter Berufung auf einen Sprecher der Liberaldemokraten, es werde "keine Verträge, keine Abkommen, keine Koalition" geben.

23:30 Uhr - Einer BBC-Analyse zufolge sind die Rennen um 76 der Parlamenssitze noch nicht entschieden.

23:20 Uhr - Kommentatoren weisen darauf hin, dass die jüngsten Zahlen sehr ungenau sein könnten und eine absolute Mehrheit noch möglich sei. Die magische Marke liegt bei 326 Mandaten.

23.18 Uhr - Ein Sprecher der oppositionellen Liberaldemokraten sagt, er könne sich nur schwer vorstellen, wie seine Partei in eine Koalition eintreten könnte. Die Liberaldemokraten hatten als einzige Partei Wahlkampf mit dem Ziel gemacht, den Brexit doch noch aufzuhalten.

Infografik UK Wahlen 2017 Exit Poll 23:00 DEU
Die Grafik zeigt es deutlich: Die Tories verloren, Labour legte zu

23:17 Uhr - Die Schottischen Nationalisten kommen laut Prognosen auf 34 Mandate, auf die Liberalen Demokraten entfallen 14 Sitze.

23:16 Uhr - Die oppositionelle Labour-Partei gewinnt laut Prognosen 32 Sitze hinzu und käme demnach auf 266 Sitze.

23:06 Uhr - Ex-Finanzminister George Osborne bezeichnet die Prognose als "komplett katastrophal" für May und ihre Konservativen. Die Regierungschefin wollte mit der Neuwahl die absolute Mehrheit der Konservativen im Unterhaus eigentlich ausbauen und sich so Rückendeckung für die Brexit-Verhandlungen geben lassen.

Großbritannien Wahlen 2017 – Auszählung
In Newcastle steht das erste Ergebnis fest, in den meisten Wahlbezirken wird aber noch ausgezähltBild: Reuters/P. Childs

23:04 Uhr - Das britische Pfund verliert 1,5 Prozent zum Euro und 1,3 Prozent zum Dollar.

23:02 Uhr - Premierministerin Theresa May hat einer Nachwahlbefragung zufolge die absolute Mehrheit verpasst. Die Konservativen kommen demnach auf 314 Sitze im Unterhaus.

20:10 Uhr -  "Jede Stimme zählt", twitterte May wenige Stunden vor der Schließung der Wahllokale. "Zusammen können wir den besten Brexit-Deal sichern und ein stärkeres Großbritannien aufbauen." 

19:50 Uhr - Labour-Chef Jeremy Corbyn meldet sich ebenfalls via Twitter: "Labour wird ein Großbritannien aufbauen, das für die Vielen funktioniert, nicht die Wenigen."

18:00 Uhr - Prominente und Politiker rufen die rund 46,9 Millionen wahlberechtigten Briten bis zuletzt zur Stimmabgabe auf. "Die Wahl heute ist so wichtig. Bitte nehmt euch die Zeit zu wählen", twitterte Londons Bürgermeister Sadiq Khan. Bei vielerorts regnerischem Wetter konnten die Briten nicht nur in Schulen, Kirchen und Gemeindehallen ihr Kreuzchen machen, sondern etwa auch in Fitnesscentern, Münzwäschereien und sogar im Pub.

Großbritannien Wahlen 2017 - Impressionen
Nach drei Terroranschlägen in drei Monaten war die Polizei überall präsentBild: picture alliance/PA/dpa/V. Jones

Im Fokus des Wahlkampfes stand weniger der EU-Austritt als die innere Sicherheit des Landes, nachdem Großbritannien binnen kurzer Zeit drei Mal Schauplatz von Terroranschlägen geworden war. Premierministerin May sagte, im Kampf gegen den Terror müssten notfalls auch Menschenrechte eingeschränkt werden.

haz/gri/kle (rtr, dpa, afp)