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Literaturnobelpreis an Alice Munro

10. Oktober 2013

Einen Tag nach der Vergabe des Literaturnobelpreises an die kanadische Schriftstellerin Alice Munro ist jetzt die Verlagsbranche gespannt. Wie wird sich die Nachfrage nach den Werken der 82-Jährigen entwickeln?

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Die Nobelpreisträgerin Literatur 2013 Alice Munro (Foto: Getty Images)
Bild: PETER MUHLY/AFP/Getty Images

Nobelweihe für kanadische Autorin

Munro ist vor allem bekannt für kurze Prosa. "Sie ist die Meisterin der zeitgenössischen Kurzgeschichte", sagte Peter Englund als Sprecher der Nobelpreis-Jury. "Sie hat diese spezielle Form zur Perfektion gebracht." Mit der Auszeichung von Munro geht der Preis zum ersten Mal nach Kanada und zum 13. Mal an eine Frau.

Alice Munro musste lange warten, bis eine erste Sammlung ihrer Erzählungen publiziert wurde. Ihr Debüt "Dance of the Happy Shades" wurde 1968 von der Kritik begeistert gefeiert und ausgezeichnet.

Eine bedeutende Autorin Kanadas

Bisher sind 10 Bände mit Erzählungen und ein Roman entstanden. Heute gehört sie zu den bekanntesten und bedeutendsten Autoren Kanadas und wurde schon mit vielen Preisen geehrt. Munro knüpft mit ihren Kurzerzählungen an die angelsächsische Tradition der Short Stories an. Ihre Geschichten sind realitätsnah, abgründig, unsentimental und haben häufig einen offenen Schluss. Ihre Erzählungen sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. In Kanada und im angelsächsischen Sprachraum zählt Munro zu den Bestsellerautorinnen.

Der wichtigste Literaturpreis weltweit

Der Nobelpreis für Literatur gilt als wichtigste literarische Auszeichnung der Welt. Der von der Schwedischen Akademie seit 1901 fast jährlich vergebene Preis ist umgerechnet rund 920.000 Euro dotiert. Stifter ist der schwedische Industrielle Alfred Nobel (1833-1896) - das ausgezeichnete Werk soll von hohem literarischen Rang sein und dem Wohle der Menschheit dienen.

2012 war der chinesische Schriftsteller Mo Yan mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Deutschsprachige Preisträger waren zuletzt Herta Müller (2009), Elfriede Jelinek (2004) und Günter Grass (1999).

Seit Anfang der Woche hatte die Königliche Schwedische Akademie die Preisträger der Nobelpreise in den wissenschaftlichen Disziplinen Medizin, Physik und Chemie verkündet. Mit dem Medizinpreis wurde mit zwei US-Wissenschaftlern der in Kalifornien forschende deutsche Neurochemiker Thomas Südhof ausgezeichnet.

wl/cw (dpa, rtr, afp)