1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Libanon schließt Öl-Deal mit Irak

25. Juli 2021

Der krisengeplagte Libanon leidet auch unter einem massiven Kraftstoffmangel - mit fatalen Folgen. Eine große Menge an irakischem Schweröl soll bald die Not lindern.

https://p.dw.com/p/3xzx5
Beirut, Libanon | Benzin-Knappheit
Lange Schlange vor einer Tankstelle in Beirut: Treibstoff ist im Libanon knappBild: Ibrahim Chalhoub/AFP/Getty Images

Der Libanon erwirbt eine Million Tonnen Schweröl vom Irak. Beide Staaten unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag, wie das Medienbüro des irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kasimi mitteilte. Bezahlen wird der Libanon demnach in "Dienstleistungen und Waren". Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht.

Die Behörden rechnen damit, dass die Öl-Lieferungen aus dem Irak die angespannte Versorgungslage im Libanon lindern können. Vor den Tankstellen bilden sich regelmäßig lange Schlangen. Täglich müssen die Menschen über Stunden ohne Strom auskommen. Haushalte, Unternehmen und auch Krankenhäuser sind deshalb auf private Generatoren angewiesen.

Patienten in Gefahr

Erst am Freitag hatten Ärzte vor den Auswirkungen des Treibstoffmangels auf manche Kliniken gewarnt. Sie befürchteten, dort lebensrettende Gerätschaften nicht mehr lange betreiben zu können.

Beirut, Libanon | COVID-Station
"Den meisten Kliniken geht der Treibstoff aus", warnt der Verband der privaten Krankenhäuser im LibanonBild: Hussam Shbaro/AA/picture alliance

Der Staat am Mittelmeer erlebt seit fast zwei Jahren eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Die Währung Lira hat mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren. Gut 60 Prozent der Bevölkerung leben mittlerweile in Armut.

Große Probleme bereitet dem Libanon auch die Corona-Pandemie. Zugleich verfügt das Land mit seinen rund sieben Millionen Einwohnern derzeit über keine handlungsfähige Regierung, da sich die maßgeblichen politischen Kräfte seit Monaten nicht auf ein neues Kabinett einigen können.

wa/bru (dpa, kna)