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Lewandowski beendet die Bayern-Krise

20. Oktober 2018

Mit einem Doppelpack und einer Torvorlage ist Robert Lewandowski der Matchwinner der Bayern in Wolfsburg. Die Torflaute des polnischen Stürmers ist vorbei - und damit auch die Krise des Rekordmeisters.

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Bundesliga VfL Wolfsburg v FC Bayern Muenchen | Jubel Lewandowski
Bayern-Torjäger Robert Lewandowski bejubelt seinen Treffer zum 1:0 in WolfsburgBild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Der FC Bayern ist wieder zurück in der Erfolgsspur - nicht zuletzt dank Robert Lewandowski. Der Torjäger aus Polen wurde mit zwei Treffern und seiner Vorlage zum dritten Tor zum Matchwinner der Münchener beim 3:1 (1:0)-Erfolg beim VfL Wolfsburg. Was für ein Kontrast zur 0:3-Pleite vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach, dem Tiefpunkt der Bayern-Krise mit vier Pflichtspielen ohne Sieg! Auf gerade mal 16 Ballkontakte und nur zwei Torschüsse hatte es Lewandowski gegen die Gladbacher gebracht. Seine Mittelfeld-Kollegen hatten ihn im gegnerischen Strafraum geradezu "verhungern" lassen. Als wäre das noch nicht genug, hatte Lewandowski anschließend auch noch mit Polen gegen Italien 0:1 verloren, der Abstieg der polnischen Nationalmannschaft aus der Liga A der Nations League steht damit vorzeitig fest. Für Lewandowski war es das sechste Länderspiel in Serie ohne Torerfolg.

Durch die Beine von Torwart Casteels

Ganz anders präsentierte sich Lewandowski in Wolfsburg. Die 30. Minute: Mats Hummels schickt den 30-Jährigen mit einem feinen Steilpass in den Strafraum, Lewandowski beschleunigt und vollendet den Angriff im Stile eines Weltklassestürmers. Er tunnelt den sehr guten Wolfsburger Schlussmann Koen Casteels, der Ball zappelt im Netz, Bayern führt 1:0. Wie groß der Stein ist, der dem Torjäger vom Herzen fällt, zeigt sein Jubel: Er ballt die Faust und schreit seine Freude heraus. Es ist sein erster Treffer seit viereinhalb Wochen, seit seinem Elfmetertor am 22. September beim FC Schalke 04.

Torriecher nicht verloren

"Dass Lewy vor dem Tor eiskalt ist, haben wir in den letzten Jahren immer wieder gesehen", sagte Trainer Niko Kovac hinterher über seinen Torjäger. "Schön, dass er heute wieder getroffen hat." Und nicht nur einmal. Bei seinem zweiten Treffer bewies der Pole eindrucksvoll, dass er seinen Torriecher nicht verloren hat. Die 49. Minute: Als Wolfsburgs brasilianischer Verteidiger William den Ball per Kopf zu Torwart Casteels zurückspielen will, spritzt Lewandowski dazwischen, umkurvt Casteels und schiebt den Ball aus kurzer Entfernung zum 2:0 über die Linie. Eiskalt eben.

Bundesliga - VfL Wolfsburg v Bayern München |
Lewandowski lässt auch Casteels (l.) aussteigen und schiebt zum 2:0 einBild: picture-alliance/dpa/T. Eisenhuth

Traumpass auf Torschütze James

Auch der Platzverweis des Niederländers Arjen Robben (57.) durch Gelb-Rot brachte die nun dezimierten Bayern nur ganz kurz aus der Spur. Nachdem Wout Weghorst (63.) mit seinem Treffer die Wolfsburger wieder in Schlagdistanz gebracht hatte, drehten die Münchener erneut auf. Und wieder war Lewandowski maßgeblich beteiligt. Die 72. Minute: Lewandowski steht an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor, als ihn Thiago anspielt. Blitzschnell dreht sich Lewandowski um seinen Gegenspieler Jerome Roussillon und steckt den Ball zu James Rodriguez durch. Ein Traumpass des Polen, den der Kolumbianer zum 3:1-Endstand für den FC Bayern vollendet.

Selbstvertrauen ist zurück

"Selbstvertrauen ist in diesem Geschäft 50 Prozent", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß, als er am Tag vor dem Spiel in einer denkwürdigen Pressekonferenz die Medien abkanzelte und ihnen vorwarf, respektlos mit den Spielern umzugehen. Bei Robert Lewandowski dürfte das Selbstvertrauen nach seiner Galavorstellung in Wolfsburg wieder auf 100 Prozent stehen. Der Torjäger ist zurück, der FC Bayern auch.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter