Lenovo: Deutlich weniger Umsatz
18. August 2016Der chinesische Konzern bezifferte den Umsatz für die ersten drei Monate seines aktuellen Geschäftsjahrs auf umgerechnet 8,8 Milliarden Euro. Bei Computern gingen die Verkäufe um zwei Prozent zurück. Die Branche insgesamt setzte vier Prozent weniger ab.
Lenovo verbuchte trotz des Umsatzrückgangs einen Zuwachs beim Gewinn. Er lag bei 153 Millionen Euro. Das Plus ging allerdings weitgehend auf den Verlauf einer Immobilie in Peking zurück, die allein gut 116 Millionen Euro einbrachte. Der Konzern hatte zudem im vergangenen August ein Programm zur Kostensenkung im Umfang von 1,15 Milliarden Euro angekündigt. 3.200 Stellen sollten wegfallen.
Verfehlte Ziele
Um Schwächen beim Computergeschäft auszugleichen, hatte Lenovo 2014 die Handysparte Motorola von Google gekauft. Der Schritt brachte aber nicht die erwarteten Ergebnisse. Seinerzeit hatte Lenovo angekündigt, die Sparte werde in diesem Quartal Gewinn machen. Tatsächlich verbuchte man einen Verlust von 144 Millionen Euro. Der Absatz sei um 31 Prozent im Quartal gesunken.
Nun erwartet Lenovo-Chef Yang Yuanqing einen Gewinn in der Sparte nicht vor Oktober 2017. "Wir können das Geschäft komplett drehen", sagte er. Lenovo will sich dabei auf den Markt für Premium-Smartphones konzentrieren.
Allerdings tut sich Lenovo schwer auf dem hart umkämpften Handy-Markt, der ebenfalls insgesamt zurück geht. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmen TrendForce hatte Lenovo im vergangenen Quartal einen Anteil von 4,5 Prozent am weltweiten Markt für Mobiltelefone. Damit landete die Sparte auf Platz sieben weit hinter Marktführer Samsung mit 24 Prozent und Apple mit 15 Prozent Marktanteil.
Strategie gesucht
Lenovo brauche denn auch "dringend ein nachhaltige Strategie bei Smartphones, vor allem in China", urteilte Ken Hui, Analyst bei der US-Investmentbank Jefferies. Er verwies auf die starke heimische Konkurrenz durch Firmen wie Huawei. Lenovo war als Hersteller von Computern und Laptops groß geworden. Der Konzern beziffert den eigenen Wert auf fast 40 Milliarden Euro. 2005 hatte das Unternehmen mit Sitz in Peking die Computersparte von IBM gekauft. Einen großen Anteil an Lenovo hält die staatliche Chinesische Akademie der Wissenschaften.
ar/hb (rtr, afp)