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LBBW stellt Investments in Nahrungsmittel ein

Klaus Ulrich26. Juni 2012

Spekulation treibt die Preise für Lebensmittel in die Höhe. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will dabei nicht länger in der Verantwortung stehen und investiert künftig nicht mehr in Agrarrohstoffe.

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Weizenanbau in Indien (Foto: AP)
Weizenanbau in IndienBild: AP

Die Landesbank Baden-Württemberg verzichtet bei ihren Produkten künftig auf Investments in Agrarrohstoffe wie Mais, Weizen, Soja und Kakao. "Damit reagieren wir auf die öffentliche Diskussion, inwieweit Investments in Nahrungsmittel ethisch vertretbar sind", erläuterte ein LBBW-Sprecher. Deshalb würden die beiden Fonds "LBBW Rohstoffe 1" und "LBBW Rohstoffe 2 LS" mit einem Gesamtvolumen von rund 645 Millionen Euro (1. Quartal 2012) umgestellt. Im Portfolio der Fonds machten Agrarrohstoffe allerdings ohnehin nur einen kleinen Teil aus, sagte der Sprecher weiter. Künftig würden sich die Fonds ganz auf Rohstoffe wie Metalle, Öl und Gas konzentrieren.

Die Fonds sollen vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Zulässigkeit ab Jahresende ohne Agrarrohstoff-Investments angeboten werden. Der 2008 aufgelegte "LBBW Rohstoffe 1" galt als erster Rohstoff-Fonds nach deutschem Recht. Er sollte vierteljährlich in die zehn aussichtsreichsten Rohstoffe investieren.

Verbraucherorganisation sieht auch andere Banken in der Pflicht

Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte diesen Schritt. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode sagte: "Nach der DekaBank der Sparkassen geht nun auch die Landesbank Baden-Württemberg den einzig richtigen Schritt und steigt aus den unverantwortlichen Geschäften auf Kosten der Ärmsten aus." Nun müssten auch die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken nachziehen.

Auch für die Deutsche Bank, die immer noch zögere und bis zum Jahresende eine Studie zu den Auswirkungen der Nahrungsmittel-Spekulation vorlegen wolle, sollten die Reaktionen von DekaBank und LBBW ein klares Signal sein, sagte Bode. "Angesichts der erdrückenden Belege für die Schädlichkeit der Nahrungsmittel-Wetten gibt es nur eine richtige Konsequenz - aussteigen."

ul/lo (dpa, Foodwatch)