Kämpfe auf den Golan-Höhen
16. Februar 2013Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte, nahmen die Aufständischen einen Armeestützpunkt in der Stadt Chan Arnabeh am östlichen Rand der Golan-Höhen ein. Dabei hätten sie einen Panzer und Waffen erbeutet. Daraufhin habe die Regierungsarmee den Ort sowie die benachbarte Siedlung Dschubata al-Chaschab unter Beschuss genommen.
Israelische Soldaten leisteten unmittelbar am Grenzzaun fünf verwundeten Syrern erste Hilfe. Anschließend seien die Männer in ein Krankenhaus in der Stadt Safed im Norden Israels gebracht worden, teilte eine Sprecherin der israelischen Armee weiter mit. Ob es sich bei den Verwundeten um Zivilisten, Rebellen oder reguläre Soldaten handelte und wie ihr Zustand war, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Es war das erste Mal seit Beginn des Aufstands gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, dass israelische Soldaten Kämpfern humanitäre Hilfe leisteten. Israel hatte die Golan-Höhen 1967 von Syrien erobert, beide Länder befinden sich offiziell im Kriegszustand. In den 1970er Jahren wurde für den Golan die Einrichtung einer Pufferzone unter UN-Kontrolle vereinbart. Dort dürfen sich eigentlich nur UN-Beobachtertruppen aufhalten. Allerdings gab es zuletzt wiederholt Kämpfe in dem Gebiet (Das Artikelbild zeigt eine israelische Patrouille).
Bewaffnete entführen Zivilisten
Aus dem Nordwesten Syriens wird unterdessen eine Welle von Entführungen gemeldet. Rund 300 Zivilisten, unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder, befänden sich in den Händen von Bewaffneten, teilte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Entführungen begannen demnach am Donnerstag (14.02.2013), als mehr als 40 Menschen, die der islamischen Glaubensrichtung der Alawiten angehören sollen, in der Region Idleb von Unbekannten verschleppt wurden. Der Assad-Clan gehört dieser alawitischen Glaubensrichtung an, die Bevölkerungsmehrheit ist sunnitisch. Offensichtlich als Reaktion auf diese Entführung brachten regime-treue Milizen zahlreiche Sunniten in ihre Gewalt.
wl/pg (dpa, afp)