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"The Hateful Eight"

Jochen Kürten25. Dezember 2015

Der US-Regisseur lässt es krachen. In seinem achten Spielfilm setzt Quentin Tarantino erneut auf knallharte Western-Figuren. "The Hateful Eight“ ist eine Ode an die Kraft des Kinos. Ab sofort läuft er in US-Kinos.

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Filmstill The Hateful 8 von Regisseur Quentin Tarantino mit Samuel Jackson (Foto: Universal Film)
Samuel L. Jackson in "The Hateful Eight"Bild: Universal Film

Der Filmstart in den USA und in Kanada ist gut inszeniert: Der neuste Kinofilm von Quentin Tarantino läuft die ersten zwei Wochen nur in ausgewählten Kinos und im 70mm-Breitwand-Format. Ein Fest für Cineasten und Fans des erfolgreichen US-Regisseurs. In Europa startet der Film Anfang Januar, in Deutschland kommt er am 28. 01.2016 in die Kinos.

"The Hateful Eight" ist das für Tarantino so typische Spiel mit den Mythen des Kinos. "Die glorreichen Sieben" hieß ein berühmter Hollywood-Western mit Yul Brunner aus dem Jahre 1960. Regisseur John Sturges hatte sich damals an dem japanischen Film "Die sieben Samurai" orientiert, der sechs Jahre zuvor in die Kinos gekommen war. Der wiederum war von Japans Star-Regisseur Akira Kurosawa in Szene gesetzt worden.

Tarantino setzt nun mit seinem aktuellen Film noch einen drauf, macht aus sieben Pistoleros acht Westernfiguren, spielt so mit der Geschichte des Kinos und ihren berühmten Werken. Der Kult-Regisseur liebt das populäre amerikanische Genrekino, vor allem Western und Kriminalthriller, aber er ist auch ein großer Fan des asiatischen Films ist. Was lag nun also näher, beides zusammenzubringen?

Filmstill The Hateful 8 von Regisseur Quentin Tarantino mit Tim Roth, Kurt Russell und Jennifer Jason Leigh (Foto: Universal Film)
Verhandlungen in der Poststation: Tim Roth, Kurt Russell und Jennifer Jason LeighBild: Universal Film

"The Hateful Eight" erzählt die Geschichte eines mit allen Wassern gewaschenen Kopfgeldjägers, der mit einer gesuchten Mörderin durch Wyoming zieht und in einen Schneesturm gerät. In einer ausrangierten Poststation finden die beiden Unterschlupf und treffen dort auf einen Haufen versprengter und scheinbar abgehalfteter Figuren. Doch die sind nicht die, für die sie sich ausgeben. Es beginnt ein Spiel um Verdächtigungen und Rache, um Hinterlist und Täuschung. Tarantino hat ein Western-Kammerspiel vor großer Kulisse gedreht.

Es wimmelt nur so von namhaften Schauspielern in "The Hateful Eight"

Wie immer bei diesem Regisseur stößt der Zuschauer auf messerscharfe Dialoge, die zwischen trockenem Witz und Irrsinn changieren. Der Zuschauer sieht ein großartiges Schauspieler-Ensemble: die für Tarantino typische Mischung aus alten Hollywood-Haudegen (Kurt Russell, Bruce Dern), die ihren Karrierehöhepunkt scheinbar hinter sich haben, aktuellen Stars (Samuel L. Jackson, Channing Tatum), Newcomern (Demián Bichir) und einer geheimnisvollen Lady (Jennifer Jason Leigh).

Regisseur Quentin Tarantino mit Tim Roth, Kurt Russell und Samuel Jackson in einer Postkutsche (Foto: Universal Film)
Postkutsche im Schnee: The Hateful EightBild: Universal Film

Der Soundtrack stammt einmal mehr vom Großmeister des Italo-Western Ennio Morricone. Und die breiten Ultra-Panavision-70-Bilder (Kamera: Robert Richardson) bringen sowohl die klaustrophobische Enge der Poststation wie auch die weiten Schneelandschaften des US-Bundesstates Wyoming eindrucksvoll zur Geltung.

Wie immer bei diesem Regisseur wurde schon im Vorfeld viel berichtet über "den neuen Tarantino". "The Hateful Eight", der nach seiner Premiere am 7. Dezember. in Los Angeles nun am ersten Weihnachtsfeiertag mit wenigen Kopien in den US-Kinos gestartet ist (ab 1. Januar läuft er dann landesweit) muss sich gegen den Hype um "Star Wars" behaupten.

Beinahe wäre "The Hateful Eight" gar nicht gedreht worden

Höchste Wellen schlug die Affäre um das im Frühjahr im Internet aufgetauchte Drehbuch Tarantinos - der Regisseur war zeitweise so verärgert, dass er drohte, das Filmprojekt hinzuschmeißen. Dass er das dann doch nicht tat, wird viele Tarantino-Fans in aller Welt freuen. In Deutschland kommt "The Hateful Eight" am 28. Januar in die Kinos. Zwei Tage zuvor werden die deutschen Fans Anlass zum Kreischen haben. Im Berliner Zoo-Palast stellen der Kultregisseur und einige seiner Darsteller den Schnee-Western im dann hoffentlich winterlichen Berlin vor - ebenfalls in 70mm.

Regisseur Quentin Tarantino mit Tim Roth, Bruce Dern und Jennifer Jason Leigh (Foto: Universal Film)
Es geht munter zu auf den wenigen Quadratmetern in der PoststationBild: Universal Film