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Kritik an Olympia-Outfits

Miriam Karout5. August 2016

Bei der Eröffnungsfeier der Olympiade galt vor allem eins: gut aussehen! Die Outfits einiger Länder kamen bei Sportfans allerdings so gar nicht an. Schon im Vorfeld wurde so manches Design im Netz stark kritisiert.

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Bildergalerie Einkleidung für Rio
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Am 5. August war es soweit: In Rio de Janeiro wurden die Olympischen Spiele im Maracana-Stadion offiziell eröffnet. Die legendäre Sportstätte wurde für kurze Zeit zum größten Laufsteg der Welt, als hunderte Athletinnen und Athleten in modischer Sportkluft ihr Land repräsentieren.

Viele Länder verlassen sich schon seit Jahren auf erfahrene Modedesigner wie Ralph Lauren, Giorgio Armani, Stella McCartney und Lacoste. Denn bei der Olympiade gibt es nicht nur sportlich-praktische Schnitte zu sehen, sondern auch schicke, elegante und teilweise traditionelle Designs, die extra für die Eröffnungs- und Schlussfeier entworfen werden.

Großer Spott im Iran

Wenn der Laufsteg so groß ist wie das Olympiastadion Maracana, dann ist es nicht einfach, ein zufriedenstellendes Outfit zu kreieren. Die iranischen Designer sind massenhafter Kritik in den Sozialen Medien ausgesetzt - was sie sich bei ihrem Entwurf gedacht haben, versteht niemand so richtig.

Das ursprüngliche Outfit der iranischen Athleten wurde aufgrund seiner Farben mit einem braun-blauen Radiergummi verglichen. Nicht einmal an Angelina Jolie und Brad Pitt würde es laut diesem Tweet gut aussehen.

Die Designer nahmen sich die Kritik zu Herzen und setzten sich sofort erneut an ihre Nähmaschinen. Das Ergebnis: Ein moderneres Outfit mit den Farben der iranischen Flagge. Die Kritiker im Netz ließen trotzdem nicht locker - nun sähe es aus wie ein Pizzakarton.

USA oder doch eher Russland?

In den Vereinigten Staaten beschwert man sich über die Outfits von Ralph Lauren. Die weiß-blau-rotgestreiften T-Shirts unter den marineblauen Blazern sehen aus wie die russische Flagge. Auf Twitter und Facebook herrscht Verwirrung - was hat die russische Flagge auf den amerikanischen Outfits zu suchen? "Ich glaube, wir haben die Nachricht verpasst, dass wir nun russisch sind", spottet ein Twitternutzer in den Kommentaren.

Neben vielen negativen Kommentaren gab es auch positive auf russischer Seite, die die ungewollte Ähnlichkeit der Farben humorvoll nahmen. "Wer hat diesem Outfit zugestimmt? Unterstützt ihr etwa heimlich die russischen Athleten? Uns macht das überhaupt nichts aus!", schreibt eine Russin auf Facebook. Ralph Lauren ist schon seit 2008 der offizielle Ausstatter der US-amerikanischen Olympiasportler.

Feministischer Widerruf aus Georgien

In Georgien führte das olympische Outfit zu einer politischen Debatte - es sei zu konservativ, spiegele die moderne Gesellschaft überhaupt nicht wider. Feministen beschweren sich über die lange Kluft, die die Athletinnen am Freitag tragen sollen. Designer Samoseli Pirveli hatte sicherlich keine bösen Absichten - doch mehr als 6000 Georgier haben nun eine Online-Petition gegen das Design für die Olympischen Spiele unterschrieben.

Das Outfit ist von der georgischen Tracht beeinflusst - der sogenannten "Tschocha". Laut Designer sei es eine moderne Version der Tschocha, die nach dem Fall der Sowjetunion wieder in Mode kam. Manche spotteten, die Kleidung sei nützlich, um Zika-Mücken abzuwehren. Doch andere haben ernste Sorgen, dass das Outfit dem Ruf Georgiens schaden könnte.

Pommes rot-weiß, bitte!

Wie die meisten Länder hat auch China versucht, die Olympia-Mannschaft in den Nationalfarben einzukleiden. Es sind nicht die weißen Hosen und Röcke oder die bunten Tücher, die im Netz kritisiert werden - selbst mit dem Retro-Gastgewerbe-Stil hat man sich abgefunden - doch die roten und gelben Blazer werden bemängelt. Wie Spiegelei und Tomate, hieß es auf Twitter und Facebook. Die patriotische Farbpalette aus Purpur und Gold sehen die Kritiker wohl nicht...