Kriege, Konflikte, Klimawandel: Kinderrechte in katastrophaler Lage
Der 20. November ist der Internationale Tag der Kinderrechte: Seit 35 Jahren garantiert die UN-Kinderrechtskonvention jedem Kind universelle Rechte. Doch in vielen Staaten werden Kinder bis heute ihrer Rechte beraubt.
Kindheit in Trümmern
Kinder sind in Konflikten, wie hier in Gaza, besonders gefährdet: Sie werden vertrieben, verletzt, getötet oder als Kindersoldaten rekrutiert. Laut palästinensischen Angaben starben seit dem israelischen Einmarsch in den Gazastreifen mehr als 11.000 Kinder. Auch in Israel wurden im Zusammenhang der Terroranschläge vom 7. Oktober 2023 Kinder entführt und ermordet.
Blutiger Bürgerkrieg
Unsichere Zukunft: Dieser Junge hat im blutigen Bürgerkrieg im Sudan ein Bein verloren. Die am 20. November 1989 verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention soll verhindern, dass Kinder zu Opfern werden, und ihnen Schutz im Krieg und auf der Flucht garantieren. Mit wenig Erfolg: Im vergangenen Jahr haben Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten sogar um 21 Prozent zugenommen.
Kriegsversehrter Klassenraum
Ein großes Loch klafft in der Wand einer Schule in einem Lager für Binnenflüchtlinge in Syrien - doch immerhin kann dieser Junge etwas lernen. Viele Schulen wurden im Bürgerkrieg seit 2011 komplett zerstört, andere zu Notunterkünften umfunktioniert. Weltweit kann laut UNO fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen auf der Flucht keine Schule besuchen.
Graue Theorie
Theoretisch haben nach der UN-Konvention alle Kinder die gleichen Rechte - unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status. Dazu gehört das Recht auf Gesundheit, Bildung, Beteiligung, auf Schutz vor Gewalt - und auf Spiel und Freizeit. Doch die Realität sieht oft anders aus: Dieser Junge sucht im dichten Smog auf einer Müllhalde in Neu Delhi nach Verwertbarem.
Friedhof der Kriegsgeräte
Ein Junge steht auf einem zerstörten russischen Panzer in Kyjiw. Nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Save the Children sind seit Beginn des Krieges mehr als 500.000 Kinder in der Ukraine geboren worden. "Viele dieser Babys und Kleinkinder kennen nichts anderes als ein Leben inmitten von Gewalt, Stress und humanitärer Not", erklärt Save the Children.
Klimawandel bedroht Kinderrechte
Kopf einziehen: Supertaifun Man-yi lässt einen Fluss auf den Philippinen hohe Wellen schlagen. Nicht nur Kriege bedrohen Kinder: Durch den Klimawandel verschärfte Wetterextreme rauben Familien im globalen Süden zunehmend die Lebensgrundlage. In der Folge leiden Kinder oft Hunger, verlieren den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung - oder müssen sogar mit ihren Familien fliehen.
Missachtete Rechte
Der Hunger ist allgegenwärtig: Ein Kind im Gazastreifen presst ein Stück Teig an seine Brust. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist unter 18 Jahre alt, trotzdem sind Kinder weiterhin die gefährdetste Bevölkerungsgruppe. "Ihre Rechte werden vielfach missachtet", beklagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS Kinderdörfer. "Wir schulden Kindern mehr Schutz, mehr Förderung und mehr Mitspracherecht.“
Düstere Aussichten
Ein kleines Mädchen schaut durch Gitterstäbe an einem mexikanischen Grenzübergang zu den USA. Viele Migranten sorgen sich vor dem Amtsantritt Donald Trumps: Der designierte US-Präsident droht mit Massenabschiebungen und ließ bereits in seiner ersten Amtszeit irregulär Eingewanderte von ihren Kindern trennen. Als einziger UN-Mitgliedsstaat haben die USA die Kinderrechtskonvention nicht ratifiziert.
Zerstörte Zukunft
Besonders katastrophal ist die Situation von geflohenen Kindern aus Myanmar: "Rohingya-Kinder wachsen ohne Perspektive auf", erklärt Jasna Causevic von der Gesellschaft für bedrohte Völker. "Hunger, Gewalt und Diskriminierung prägen ihr Leben - und doch bleibt ihr Schicksal von der Welt weitgehend unbeachtet." Mehr als 500.000 Kinder leben allein in Bangladesch in überfüllten Lagern wie diesem.
Mädchen ohne Rechte
Unter den Taliban haben sie kein Recht mehr auf Bildung: 1,4 Millionen Mädchen in Afghanistan wurde laut UNESCO seit 2021 der Besuch weiterführender Schulen verweigert. "Die Zukunft einer ganzen Generation ist in Gefahr", so die UNESCO. Auch die Ernährungssituation hat sich seit der Machtübernahme der Islamisten extrem verschlechtert: Zehn Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt.
Schuften statt Schule
Mit präzisen Schlägen zerteilt ein Junge in Bangladesch Ziegelsteine. Er ist eines von 160 Millionen Kindern weltweit, die arbeiten müssen, fast die Hälfte davon unter gefährlichen Bedingungen. Der Trend ist steigend: Die UN hat in ihrer jüngsten Erhebung eine Zunahme der Kinderarbeit festgestellt. Fast immer ist Armut der Grund dafür, dass Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen.