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Irakische Korallen entdeckt

6. März 2014

Der nördliche Teil des Persischen Golfs ist eigentlich nicht der ideale Lebensraum für Korallen. Um so erstaunter waren die Forscher, als sie sahen, wie wohl sich die empfindlichen Meeresbewohner dort fühlen.

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Korallen vor der Küste des Irak (Foto: Scientific Reports/Thomas Pohl))
Bild: picture-alliance/ Scientific Reports/Thomas Pohl

Vor der Küste des Irak ist erstmals ein Korallenriff entdeckt worden. Deutsche und irakische Wissenschaftler fanden das 28 Quadratkilometer große Riff bei Tauchgängen an der Nordküste des Persischen Golfs.

Das Riff liegt in einer Tiefe zwischen sieben und 20 Metern. Die Lebensbedingungen für die Korallen seien dort sehr rau, berichten die Forscher um Hermann Ehrlich von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg im Fachmagazin "Nature".

Vor der Küste des Iraks ist erstmals ein Korallenriff entdeckt worden (Foto: Scientific Reports/Thomas Pohl)
Bild: picture-alliance/ Scientific Reports/Thomas Pohl

Auf Satellitenbildern nicht zu erkennen

Demnach liegt die Wassertemperatur in dem Gebiet zwischen 14 und 34 Grad Celsius, und es gibt starke Strömungen. Zudem sei das Wasser sehr trüb: Die Sichtweite liege oft bei einem Meter oder weniger. Deshalb sei das sieben Kilometer lange Riff nicht auf Satellitenbildern entdeckt werden.

Der Irak hat eine 58 Kilometer lange Küste am Persischen Golf. Von anderen Ländern der Region wie Bahrain, Iran, Oman und Saudi Arabien waren bereits Korallenansammlungen bekannt.

Foto: Scientific Reports/Thomas Pohl
Bild: picture-alliance/ Scientific Reports/Thomas Pohl

Konkurrenzfähige Muscheln

Bei ihren Tauchgängen im September 2012 und Mai 2013 stießen die Wissenschaftler auf die Steinkoralle Platygyra pini und die Kelchkoralle Turbinaria stellata. Zudem entdeckten sie verschiedene Schlangensterne (Ophiuroidea), die um Oktokorallen herum gewunden waren.

Die Forscher beobachteten außerdem Muscheln (Lithophaga robusta), die mit den Korallen um Platz auf dem Riff konkurrieren oder deren Struktur zerfressen können. Dieser wertvolle Lebensraum müsse vor allem vor dem Hintergrund der Öl- und Gaserkundungen in der Golfregion dringend geschützt und die biologische Vielfalt des Korallenriffs weiter erforscht werden, betonen die Wissenschaftler.

uh/kis (dpa)