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Vorteil Borussia Dortmund

10. November 2018

Der Sieg im Bundesliga-Spitzenspiel gegen einen starken FC Bayern zeigt, dass Tabellenführer Borussia Dortmund das Zeug zum Meister hat, meint Stefan Nestler. Der BVB habe den besseren Kader - und das Momentum für sich.

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Fußball Bundesliga 10. Spieltag | Borussia Dortmund v Bayern München | Jubel Marco Reus
Bild: Reuters/W. Rattay

Es war ein Bundesliga-Spiel, das eines Champions-League-Endspiels würdig gewesen wäre. Borussia Dortmund und der FC Bayern München lieferten an diesem Samstagabend das Beste, was Deutschlands höchste Spielklasse seit langem zu bieten hatte: 90 Minuten Powerfußball auf höchstem Niveau, fünf Tore, eines schöner als das andere und Spannung bis zur letzten Sekunde der Nachspielzeit. Dass die Partie bis zum Abpfiff auf Messers Schneide stand, zeigte, dass sich hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüberstanden.

Zwei unterschiedliche Halbzeiten

Die erste Hälfte gehörte den Bayern, die in Dortmund ihre bisher beste Saisonleistung zeigten und sich im Gegensatz zu vielen lustlos wirkenden Auftritten in den vergangenen Wochen auch als Einheit präsentierten. Im zweiten Durchgang drehte der BVB - wie schon häufig in dieser Saison - richtig auf und verdiente sich, angetrieben vom wieder einmal überragenden Kapitän Marco Reus, am Ende auch den 3:2-Sieg.

Wie Ferrari gegen Ente

DW Kommentarbild Stefan Nestler
DW-Sportredakteur Stefan Nestler

Auffällig war, dass die pfeilschnellen Dortmunder die Bayern-Verteidiger wie Mats Hummels ein ums andere Mal überholten wie ein Ferrari eine "Ente". Hummels führte nach dem Spiel eine Erkältung als Grund dafür an, dass er mehrfach von den BVB-Angreifern übersprintet wurde. Da stellt sich die Frage, warum Trainer Niko Kovac ihn überhaupt spielen ließ. Und damit wären wir beim Kader. Hier ist der BVB eindeutig einen Schritt weiter.

BVB hat den stärkeren Kader

Während die Münchener immer noch an ihren zweifellos verdienten, aber auch in die Jahre gekommenen Leistungsträgern festhalten und echte Alternativen auf einigen Positionen fehlen, ist der Umbruch bei den Dortmundern längst vollzogen. Trainer Lucien Favre kann es sich leisten, Topspieler wie Mahmoud Dahoud und Paco Alcacer erst einmal auf der Bank zu lassen. Und wenn er sie dann einwechselt, zündet er ein Feuerwerk.

Zeug zum Meister

Das Spitzenspiel demonstrierte eindrucksvoll, welch ungeheures Potential in dieser jungen Mannschaft steckt. Wenn die Favre-Elf jetzt noch etwas effektiver ihre zahlreichen erarbeiteten Torchancen nutzt, dürfte es schwer sein, sie überhaupt zu schlagen. Keine Frage, der BVB hat das Zeug zum Meister. Doch auch auf sieben Punkten Vorsprung vor den Münchenern darf man sich nicht ausruhen. "Es bedeutet gar nichts", sagt Marco Reus und hat Recht - wenn auch nur teilweise. Denn das Momentum liegt derzeit eindeutig beim BVB.

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Stefan Nestler Redakteur und Reporter