Ohnmächtiger Obama
Wer soll das verstehen: Jedes Jahr sterben 34.000 Amerikaner durch Schusswaffen. Das ist die Einwohnerzahl einer Kleinstadt. Terroristen, mental labile Kriminelle und eigentliche jeder, der will: Waffenkauf ist kinderleicht. Und nicht immer gehen Pistolen oder automatische Gewehre im Geschäft über den Ladentisch. Amerikaner können sie auf entsprechenden Messen oder über das Internet kaufen. Über 300 Millionen Waffen besitzen die Amerikaner. Mindestens.
Auch Omar Mateen, der 49 Menschen in dem Nachtclub in Orlando niederstreckte, hatte keine Probleme mit dem Kauf der Schießeisen. Und das, obwohl er mehrfach vom FBI wegen möglicher terroristischer Pläne befragt worden war.
Dass die USA strengere Waffengesetze brauchen, glaubt inzwischen die überwiegende Mehrheit der Amerikaner. Doch ihre Politiker versagen kläglich. Seit Jahren. Die Waffenlobby NRA hält die USA als Geisel; schmiert Abgeordnete, die auf Geld angewiesen sind, um ihren Wahlkampf mitzufinanzieren. Korruption nach Art der USA. Und mitten drin ein ohnmächtiger Präsident Barack Obama, der nach jedem Massaker – in San Bernadino, in Newtown oder jetzt in Orlando – nur schöne Worte anzubieten hat. Letztlich sind ihm die Hände gebunden, solange der Kongress das Thema blockiert.
Der angebliche Patriotismus
Bis zu den bevorstehenden Wahlen im November dürften die Abgeordneten – besonders die Republikaner im Repräsentantenhaus - weiter auf Zeit spielen. Während des Wahlkamps werden sie ihren angeblichen Patriotismus öffentlich zur Schau stellen. Bei Veranstaltungen die Nationalhymne anstimmen und die offene Hand aufs Herz halten: Was für Heuchler! Viele sind alles andere als Patrioten. Sie sind Feinde des eigenen Volkes. Denn selbst die schlimmsten Islamisten schaffen es nicht, pro Jahr Zehntausende Amerikaner umzubringen. Die Weigerung der Abgeordneten, strengere Waffengesetze zu erlassen, führt letztlich dazu, dass Radikale, Islamisten, Verrückte oder labile Frauen und Männer leicht an Waffen kommen und Amerikaner töten. Jeden Tag.
Wie abgestumpft muss eine Gesellschaft sein, um das als Selbstverständlichkeit hinzunehmen?
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