Kometenjäger erreicht sein Ziel
6. August 2014Es ist geschafft, um 11:32 MESZ gab Andrea Accomazzo aus dem ESA-Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt bekannt, dass die Raumsonde erfolgreich in den Orbit des Satelliten 67P/Tschurjumow-Gerassimenko eingetreten ist.
Etwa zwanzig Minuten dauerte die Operation von der ersten Information, die Rosetta an die Erde geschickt hatte, bis zum erfolgreichen Abschluss.
Lob für erfolgreiche Kooperation
Ohne eine Kooperation zwischen allen 20 ESA-Mitgliedsstaaten wäre dieses Projekt nie möglich gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Johann-Dietrich Wörner. "Es ist nicht nur die ESA, die das möglich gemacht hat, sondern es sind auch die Raumfahrtorganisationen in den Mitgliedsstaaten, die für die ESA gearbeitet haben."
ESA-Direktor Thomas Reiter betonte, wie wichtig der Transfer der Erfahrungen von einer Wissenschaftlergeneration zur nächsten für den Erfolg der Mission war. Noch Generationen von Forschern könnten aus den Daten schöpfen, die Rosetta und der Landeroboter Philae erzeugen werden.
Daten für spätere Wissenschaftler-Generationen
Und von diesen Daten werde es "jede Menge" geben, sagte Jean-Jaques Dordain, ESA-Generaldirektor. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Fortschritt ohne technologischen Fortschritt", so Dordain. Rosetta sei ein Beispiel dafür. Es sei ein einzigartiges Projekt und werde auch für sehr lange Zeit einzigartig bleiben.
Besonders ambitioniert sei der Plan gewesen, die Gravitationsfelder des Mondes und des Mars als Antriebssysteme zu nutzen und Rosetta damit auf eine Geschwindigkeit von 55.000 Stundenkilometer zu beschleunigen. So hat Rosetta bislang gut sieben Milliarden Kilometer zurückgelegt. "Beim Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt sitzen die besten Fahrer der Welt", lobte Dordain seine Kollegen.
Holger Sierks von der Firma MPS aus Göttingen zeigte die ersten Bilder, die Rosetta jüngst mit der OSIRIS-Kamera von dem Kometen aufgenommen hat. Darauf zu sehen (s. Tweet oben) ist die detailierte Oberfläche von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, eine Kometenoberfläche, die so noch nie ein Mensch gesehen hat.
Samuel Gulkis von der NASA stellte die ersten Ergebnisse von dem MIRO-Messgerät vor, einem Mikrowellen-Teleskop, mit dem zum Beispiel Wasser auf dem Kometen zu identifizieren ist. Gefunden wurde Wasser erstmals Anfang Juni. Seitdem strömt pro Sekunde etwa die Menge von zwei Wassergläsern vom Kometen weg. So entsteht ein Gaswolken-Steif hinter dem Kometen.