Klimawandel, Konferenzen und Verzweiflung
Auf der Konferenz in Bonn zur Vorbereitung des eigentlichen UN-Klimagipfels in Ägypten geht es um alte, immer noch ungelöste Themen: Anhebung der Klimaziele, Zahlungen für die Klimaanpassung und Ausgleich von Verlusten.
Klimaziele nur Schall und Rauch?
Auf der letzten Klimakonferenz hatten sich die UN-Staaten darauf geeinigt, ihre Reduktionsziele zu erhöhen: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen um 45 Prozent gegenüber 2010 reduziert werden und so die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden. Im Moment deutet alles darauf hin, dass dieses Ziel nicht erreicht wird.
Patricia Espinosa drängt zur Eile
Patricia Espinosa, UN-Exekutivsekretärin für Klimawandel mahnte bei der Eröffnung in Bonn: "Wir brauchen dringend Maßnahmen und Entscheidungen auf politischer Ebene. Die Welt wird auf der nächsten Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh nur eine Frage haben: Welche Fortschritte haben Sie seit Glasgow gemacht?" Der Hinweis auf schwierige Zeiten sei nicht akzeptabel.
Immer mehr Hitzewellen
Die oberste UN-Klimabeauftragte warnte, dass der Klimawandel exponentiell voranschreite und die Welt darauf hinsteuere, das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel von 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als das Doppelte zu überschreiten. Extreme Hitzeperioden wie hier in Indien im Mai würden durch den menschengemachten Klimawandel immer häufiger auftreten.
In Entwicklungsländern ist die Not am größten
Auch Starkregen und Überschwemmungen, wie hier im brasilianischen Amazonas, wird es immer häufiger geben. Ralph Regenvanu, Außenminister des Inselstaats Vanuatu, das am stärksten durch Naturkatastrophen gefährdete Land der Welt, formuliert es so: "Die reicheren Länder können nicht länger leugnen, dass sie sich mit Verlusten und Schäden auseinandersetzen müssen".
Australien und die Waldbrände
Hoffnung macht in dieser Hinsicht Australien: Hier haben die verheerenden Waldbrände der vergangenen Jahre mit dazu geführt, dass die auf Kohleindustrie ausgerichtet Regierung von Premier Scott Morrison abgewählt wurde. Sein Nachfolger Anthony Albanese scheint gewillt zu sein, die Klimapolitik seines Landes neu auszurichten.
Giftige Rauchwolken aus brennendem Müll
Ein Müllsammler in Indien steht auf einer Deponie, die sich durch die Hitze selbst entzündet hat. Sinnbildlich könnte man sagen, dass es der Weltgemeinschaft ähnlich geht. Patricia Espinosa, die in Bonn das Ende ihrer Amtszeit ankündigte, forderte die Delegierten auf: "Sehen Sie sich an, was wir in den letzten 30 Jahren erreicht haben. Wir können und müssen es besser machen."