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Klimaschutz klappt am Ende vielleicht doch

8. Dezember 2015

Es könnte sich tatsächlich etwas tun beim Klimaschutz. Das geht aus dem Klima-Index hervor, der die Bemühungen der Staaten mit dem größten C02-Ausstoß untersucht. Deutschland liegt dabei nur im Mittelfeld.

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Einen großes Solarfeld in den USA (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Locher

Verhalten optimistisch mit Blick auf eine bevorstehende Wende im Klimaschutz zeigten sich die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch und das Klima Aktionsnetzwerk (Climate Action Network). Beim Weltklimagipfel in Paris stellten beide Organisationen ihren Klimaschutz-Index vor. Sie sähen "starke Anzeichen für einen beginnenden Umbau der Energiesysteme", sagte Jan Burck, einer der Hauptautoren von Germanwatch.

Ihren Optimismus begründen sie mit zwei globalen Tendenzen. Obwohl die Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr weiter gewachsen sei, sei der Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) schwächer geworden oder sogar zum Stillstand gekommen. Zweitens sind den Autoren zufolge 2013 und 2014 weltweit mehr Stromerzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien aufgebaut worden als in Kohle-, Gas-, Öl- und Kernenergie zusammen.

Wie wird's gemacht

Der Index vergleicht die Bemühungen um den Klimaschutz der 58 Staaten, die für 90 Prozent der energiebedingten CO2-Ausstöße verantwortlich sind. Er berücksichtigt den allgemeinen Kurs des Landes in der Klimapolitik, wie viele Treibhausgase ausgestoßen werden und wie sehr sich das Land bemüht erneuerbare Energien auszubauen. Zusätzlich gaben 300 Experten ihre Einschätzung ab.

Die Plätze eins bis drei wurden nicht vergeben. Nach Meinung der Autoren unternimmt kein Land genug, um den Klimawandel zu verhindern. Spitzenreiter ist zum fünften Mal in Folge Dänemark, gefolgt von Großbritannien und Schweden.

Deutschlands Politik beschert bessere Platzierung

Deutschland befindet sich mit Platz 22 im Mittelfeld, konnte sich aber um drei Plätze vom bisher schlechtesten Ergebnis im vergangenen Jahr verbessern. Der Ausstoß von CO2 durch Braunkohle sei weiterhin hoch, aber durch die Politikbewertung habe sich Deutschland gesteigert. Germanwatch lobte den Einsatz von Umweltministerin Barbara Hendricks für einen deutschen Kohleausstieg in den nächsten 20 bis 25 Jahren. Wohlwollend bewerten die Autoren auch, wie sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für einen weltweit geringeren Ausstoß von Treibausgasen einsetzt.

Positiv hebt der Bericht die USA hervor, die 12 Plätze gut machen konnten. Sie liegen damit auf Rang 34. Das Land bemühe sich um "ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen". Schlusslichter sind Saudi-Arabien (61), Kasachstan, Australien, Japan, Südkorea und Kanada. Australien und Kanada waren schon in Vorjahr am Ende der Liste, hätten durch Regierungswechsel aber Chancen auf Verbesserung. Japan hätte sich in fast allen Kategorien verschlechtert, in Südkorea seien die Emissionen gestiegen.

ust/wl (epd, afp, kna, dpa, Germanwatch.com)