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KlimaGlobal

Klimakiller Methan: Wie sich Emissionen senken lassen

Beatrice Christofaro
8. September 2024

Um die Erderwärmung schnell zu begrenzen, muss auch der Ausstoß des Treibhausgas Methan reduziert werden. Wie schädlich ist Methan? Wo wird es freigesetzt und wie lässt sich das vermeiden?

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Eine Flamme an der Spitze eines Rohres
Eine neue EU-Verordnung verbietet in den meisten Fällen das Abfackeln von MethanBild: Matthew Brown/AP/picture alliance

Erdgas besteht zu fast 100 Prozent aus Methan (CH4) und auch in der Natur entsteht das farblose und geruchlose Gas. Methan ist im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) sehr viel klimaschädlicher.

In einem Zeitraum von 20 Jahren heizt eine Tonne Methan in der Atmosphäre unsere Erde 84-mal stärker auf als eine Tonne CO2. 

Methan baut sich in der Atmosphäre langfristig ab. Dadurch sinkt auch langfristig die Klimawirkung. Über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren ist das ausgestoßene Methan dann noch 30-mal klimaschädlicher als CO2.

In der Gesamtbetrachtung ist Methan seit 1850 für etwa ein Drittel des globalen Temperaturanstiegs verantwortlich. Es steht dabei an zweiter Stelle hinter dem Treibausgas CO2, das durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas in viel größeren Mengen freigesetzt wird.

Wo entsteht Methan?

Methan entsteht zum einen in der Natur, wenn sich beispielsweise Pflanzen in Feuchtgebieten wie Moore zersetzen. Auch beim Auftauen von Permafrorst durch die globale Klimaerwärmung entsteht Methan aus alten Pflanzenresten.

Rund 60 Prozent der globalen Methanemissionen werden durch menschliche Aktivitäten verursacht. Von diesen Emissionen ist die Landwirtschaft der größte Verursacher - mit einem Anteil von rund 40 Prozent. Methan entsteht hier vor allem in der Tierhaltung, zum einen besonders in den Mägen von Kühen und zum anderen bei der Düngung der Felder mit Tiermist.

Mit 35 Prozent stehen die Gewinnung fossiler Brennstoffe, also Erdgas, Öl und Kohle, sowie deren Transport auf Platz zwei bei der Verursachung von Methanemissionen. An dritter Stelle folgt mit rund 20 Prozent die Verrottung von Abfällen auf Mülldeponien und im Abwasser.

Wo entweicht Methan im Energiesektor?

Methan wird beim Kohleabbau, vor allem aber bei der Förderung von Öl und Gas freigesetzt. Ein Teil davon entweicht direkt in die Atmosphäre. Bei der Ölförderung wird ein anderer Teil abgefackelt und so zu CO2 - was dann ebenfalls in die Atmosphäre entweicht.

Auch beim Transport von Erdgas durch Pipelines entweicht Methan  - durch Leckagen, zudem bei der Umwandlung von Erdgas zu Flüssiggas (LNG) sowie bei der Verbrennung von Erdgas in Motorenund in Heizungen.

Wie können Energiekonzerne Freisetzung von Methan verhindern?

Lösungen können manchmal erstaunlich einfach sein - auch beim Thema Methan. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten Öl- und Gaskonzerne ihre Methanemissionen um satte 75 Prozent senken,wenn sie Lecks aufspüren und reparieren würden. Im wahrsten Sinne des Wortes geht es dabei um Klempnerarbeit und die Erneuerung defekter Anlagen.

Aus diesem Grund hat die Europäische Union im Mai  eine neue Verordnung beschlossen, die Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft dazu verpflichtet, den Methanausstoß routinemäßig zu messen, zu melden und zu reduzieren. Wird ein Leck entdeckt, dann muss es innerhalb von 15 Arbeitstagen wieder verschlossen werden.

Die neue Verordnung verbietet nun auch das einfache Ablassen von Methan bei der Öl- und Gasförderung und in den meisten Fällen auch das Abfackeln. Das Ablassen, die sogenannte Entlüftung, ist nur bei einem Sicherheitsnotstand noch erlaubt. Das Abfackeln ist nur dann erlaubt, wenn das Methan nicht wieder in den Boden gebracht und aufbewahrt werden kann, und sich nicht abtransportieren lässt.

Adaption aus dem Englischen: Gero Rueter

Redaktion: Jennifer Collins

Methan: Der vernachlässigte Klimakiller