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Klima-Detektive bohren Nordsee-Halbinsel an

21. Februar 2011

Wie werden sich zukünftige Klimaveränderungen auf die Küste auswirken? Um diese Frage zu beantworten, bohren Wissenschaftler auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt nun ein mehr als 300 Meter tiefes Loch.

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Franz Binot vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik aus Hannover zeigt ein Bohrteil für ein 350 Meter tiefes Loch (Foto: picture-alliance/dpa)
Die Bohrstelle im kleinen Ort "Welt" in Schleswig-HolsteinBild: picture-alliance/dpa

Von der Bohrung, die am Montag (22.02.2011) begonnen hat, erhoffen sich die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für angewandte Geophysik einen Überblick über die Klimageschichte der letzten 500.000 Jahre. Denn aufgrund der besonderen geologischen Voraussetzungen in der Region soll der Bohrkern gut erhaltene Gesteinsablagerungen aus allen Kalt- und Warmzeiten des Eiszeitalters enthalten.

Mysterium Klima besser einschätzen

Die in diesen Schichten enthaltenen Strukturen und Fossilien werden die Forscher in den kommenden Monaten untersuchen. Dabei wollen sie vor allem Erkenntnisse über die Übergänge zwischen kälteren und wärmeren Phasen gewinnen. Gleichzeitig wollen sie erfahren, ob solche Temperaturveränderungen plötzlich kommen oder sich bereits lange vorher ankündigen. Dahinter steht die Frage, wie unser heutiges Klima in langfristigen Zusammenhängen einzuschätzen ist. Vor allem geht es dabei auch darum, wie sich zukünftige Klimaveränderungen auf die küstennahe Region auswirken werden.

Die Bohrung auf der Nordsee-Halbinsel ist Teil eines Querschnitts, den die Forscher von der Nordsee bis zum Mittelmeer erstellen. Ende April soll sie abgeschlossen sein. Erste Ergebnisse werden aber erst in zwei Jahren erwartet.

Autorin: Theresa Tropper (dpa, idw)
Redaktion: Nicole Scherschun