Kino Favoriten: Die zehn besten Berlinfilme
Berlin, Stadt der Agenten und Kriminellen, Zentrum der Politik und des Amüsements. Berlin, Stadt der Musik und der Poesie. Die deutsche Hauptstadt hat unendlich viele Gesichter. Das Kino zeigt sie seit über 100 Jahren.
Platz 10: Menschen am Sonntag
Ein skeptischer Blick: Das Mannequin Annie (Annie Schreyer) will den Sonntag lieber zu Hause verbringen. Ihre Freunde vergnügen sich derweil am Wannsee. Berlin und Umgebung sind die eigentlichen Hauptdarsteller in "Menschen am Sonntag", einem Mix aus Dokumentar- und Spielfilm aus dem Jahre 1930. Auf dem Regiesessel dieses legendären, frühen Berlinfilms saßen Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer.
Platz 9: Cabaret
Der US-Amerikaner Bob Fosse drehte sein berühmtes Berlin-Film-Musical "Cabaret" 1972 in Berlin - und in München! Während in West-Berlin viele Außenaufnahmen entstanden, wurden die Innenaufnahmen zu großen Teilen in Münchner Studios gedreht. Die Handlung des atmosphärisch dichten Berlin-Films spielt im Jahre 1931 und thematisiert den heraufziehenden Nationalsozialismus. Dafür gab's acht Oscars.
Platz 8: Die Mörder sind unter uns
Als ersten deutschen Film nach Ende des Zweiten Weltkriegs inszenierte Wolfgang Staudte 1946 "Die Mörder sind unter uns". Gedreht wurde in Berliner Studios - und an zahlreichen Originalschauplätzen der zerstörten Stadt. Mit "Die Mörder sind unter uns" etablierte sich der Begriff "Trümmerfilm". Die DEFA-Produktion wurde im Oktober '46 in dem von den Sowjets besetzten Stadt-Sektor uraufgeführt.
Platz 7: Eins, Zwei, Drei
Spektakulär waren die Umstände, mit denen sich Billy Wilder 1961 bei "Eins, Zwei, Drei" herumschlagen musste. Hollywood-Veteran Wilder wollte seinen Film vor dem Hintergrund der geteilten, aber noch weitgehend durchlässigen Stadt inszenieren. Während der Dreharbeiten wurde die Mauer gebaut. Am Brandenburger Tor konnte nicht gedreht werden, das Tor wurde in München aufwendig nachgebaut.
Platz 6: Bridge of Spies
Ebenfalls in der Hochphase des Kalten Kriegs spielt die amerikanisch-deutsche Co-Produktion "Bridge of Spies" von Star-Regisseur Steven Spielberg. Der mehrfache Oscargewinner drehte seinen Berlin-Film vor zwei Jahren an Originalschauplätzen in der deutschen Hauptstadt. Neben der Glienicker Brücke, berühmter Austauschplatz für Agenten, rückte Spielberg natürlich auch die Berliner Mauer ins Bild.
Platz 5: Berlin is in Germany
Eine Außenseitergeschichte aus dem Herzen Berlins erzählte Hannes Stöhr 2001 in seinem Debüt "Berlin is in Germany". Der Clou dabei: Martin Schulz (Jörg Schüttauf) spielt einen ehemaligen DDR-Bürger, der seine Gefängnisstrafe zu DDR-Zeiten antritt. Jetzt kommt er frei - den Fall der Mauer und das wiedervereinigte Deutschland kennt er aber nur aus dem Fernsehen. Viele atmosphärische Berlin-Bilder!
Platz 4: Sommer vorm Balkon
Seine Sozialkomödie "Sommer vorm Balkon" drehte Regisseur Andreas Dresen 2004 vor allem im Stadtteil Prenzlauer Berg. Im Mittelpunkt: die beiden Frauen Katrin und Nike (Inka Friedrich/Nadja Uhl), deren Freundschaft durch die Bekanntschaft mit einem leichtlebigen Lkw-Fahrer auf die Probe gestellt wird. Uriges Berliner Lokalkolorit im Kino - beim Publikum kam das gut an.
Platz 3: Oh Boy
Viel unkonventionelle Berlin-Atmosphäre zauberte Jan-Ole Gerster 2012 in seinem Debüt "Oh Boy" auf die Leinwand. Die Geschichte des jungen, melancholischen Drifters Niko Fischer (Tom Schilling) ist mit Gespür für poetische Zwischentöne inszeniert. Ein Filmhochschul-Abschlussfilm, der mit Auszeichnungen überschüttet wurde. Unter anderem bekam Gersters Berlin-Film sechs "Deutsche Filmpreise".
Platz 2: Victoria
Berliner Lebensgefühl von jungen Leuten brachte 2015 auch Sebastian Schipper ins Kino. "Victoria" handelt von einer Handvoll Freunde, die eine Nacht in einem Berliner Club verbringen und anschließend in einen Strudel unvorhergesehener Ereignisse geraten. Das Besondere an Schippers Film: "Victoria" wurde in einer einzigen Einstellung gedreht. Das Ergebnis: 140 Minuten authentisches Berlin-Feeling.
Platz 1: Der Himmel über Berlin
Den ultimativen Berlin-Film mit den wohl schönsten Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Stadt drehte 1987 Regisseur Wim Wenders. "Der Himmel über Berlin" erzählt von den zwei Engeln Damiel und Cassiel (Bruno Ganz/Otto Sander), die das Leben der Menschen in der geteilten Stadt aus der Ferne und Nähe beobachten. Der französische Kamermann Henri Alekan schuf phantastische, so nie zuvor gesehene Bilder Berlins.