Kino am Lido: Start der Filmfestspiele Venedig 2015
Wer Kino sagt, muss auch Venedig sagen: Johnny Depp, Juliette Binoche und andere Stars werden auf dem roten Teppich am Lido erwartet. Einen deutschen Beitrag gibt es bei den Filmfestspielen in diesem Jahr nicht.
Stars auf dem Roten Teppich
In der Farbenlehre nennt man das Komplementärkontrast: Kathryn Boyd hat jedenfalls ihr smaragdgrünes Kleid so ausgewählt, dass ihr Auftritt auf dem Roten Teppich auf jeden Fall zum Hingucker wurde. An ihrer Seite: Josh Brolin. Beide spielen im Eröffnungsfilm der Filmfestspiele, dem Bergsteigerdrama "Everest", mit.
Die Löwen warten
Venedig will wieder mit einer Mischung aus Kunst und Kommerz überzeugen. Hinter der Konkurrenz aus Cannes spielt das Festival am Lido in einer Liga mit Berlin und Toronto.
Eisige Eröffnung
Zunächst ging es hoch hinauf in die Berge. Das am italienischen Mittelmeer gelegene Festival wurde vom Bergsteiger-Drama "Everest" eröffnet, das in eisigen Himalaya-Landschaften spielt.
Drama in Weiß
Der Film eines isländischen Regisseurs ist gespickt mit Hollywood-Stars. Doch der Film beruht auf tragischen authentischen Ereignissen. 1996 kamen acht Bergsteiger am Mount Everest ums Leben. Ihre Geschichte erzählt der Film.
Mexikanischer Jurypräsident
"Everest" bewirbt sich nicht um einen Goldenen Löwen, der Film läuft außer Konkurrenz. Mexikos Starregisseur Alfonso Cuarón wird sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Anschluss an den Eröffnungsfilm 21 internationale Beiträge im Wettbewerb anschauen. Cuarón leitet in diesem Jahr die Jury.
Jury-Unterstützung aus Deutschland
Der mexikanische Regisseur kann sich bei seinen Entscheidungen auch auf das Urteil der Schauspielerin Diane Kruger stützen. Kruger, in Deutschland geboren, ist seit vielen Jahren erfolgreich in Hollywood. Auf dem Roten Teppich in Venedig dürfte sie sich wohl fühlen.
Der Löwe wacht...
Auch wenn die Filmwelt in den kommenden Tagen vor allem auf die Filme des Wettbewerbs schaut, die sich um die Löwen bewerben - das Programm des Festivals hat auch in den Nebenreihen viel zu bieten. Dort laufen auch viele Debüts und Filme aus Nationen aus allen Regionen der Welt.
Deutsches Geld gefragt
Deutsche Regisseure haben es nicht nach Venedig geschafft. Dafür laufen aber internationale Co-Produktionen in Venedig, die in Deutschland mit produziert wurden. Der neue Film des Kanadiers Atom Egoyan "Remember" erzählt von den Nachwirkungen des Nationalsozialismus.
Ein Russe im Exil
Auch der russische Regisseur Aleksandr Sokurov musste sich in den vergangenen Jahren immer wieder nach Geld im Ausland umschauen. In seiner Heimat ist die Finanzierung seiner Projekte schwierig geworden. Sein neuer Film "Frankofonia", produziert auch mit deutschem Geld, erzählt eine Episode aus dem Zweiten Weltkrieg. Es geht um die Rettung des Kunstschatzes im Louvre in Paris.
Hoffen auf einen starken Jahrgang
Niemand ist wohl stärker an einem Gelingen des Festivals interessiert als dieser Herr: Festivaldirektor Alberto Barbera. Der 1950 geborene Italiener war früher Filmkritiker. In den letzten Jahren hat er das Festival in verschiedenen Positionen mit starken Filmprogrammen wieder vorangebracht.
Mario Monicelli zu Ehren
2015 ehrt das Festival den italienischen Regisseur Mario Monicelli, der vor 100 Jahren geboren wurde, mit einer Retrospektive. Monicelli (gestorben 2010) stand immer im Schatten seiner großen Landsleute Visconti, Rossellini oder Antonioni. Der Komödienspezialist hatte in seinen Filmen seinen Landsleuten oft aufs Maul geschaut. Vor Jahren war er schon einmal zu Gast beim Festival am Lido.
Begehrte Trophäe
Am 12. September ist das für viele Besucher schönste Filmfestival der Welt vorbei. Und in diesem Jahr nimmt Regisseur Lorenzo Vigas aus Venezuela den Goldenen Löwen für sein Drama "Desde allá" mit nach Hause.