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Politik

Kim Jong Un eifert jetzt seinem Vater nach

11. Januar 2021

Eigentlich wollte er vieles anders machen. Jetzt hat sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un doch mit dem Titel des "Generalsekretärs" ausstatten lassen.

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Nordkorea Kim Jong Un
Bild: Korea News Service via AP/picture alliance

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (Artikelbild) ist jetzt auch "Generalsekretär" der von ihm geführten Arbeiterpartei. Bei einem Parteikongress wurde Kim "einstimmig" dieser Titel verliehen, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Alle Delegierten hätten dies mit "stürmischen Applaus" begrüßt.

Bislang trug Kim den Titel des "Vorsitzenden" der Partei. In der Änderung seines Titels sehen Experten einen Schritt zur Stärkung seiner Autorität. Den Titel des "Generalsekretärs" hatte auch sein Vater, der im Jahr 2011 verstorbene Machthaber Kim Jong Il, getragen - und behielt ihn auch posthum.

Eigentlich wollte Kim ein neues Image

Kim Jong Un war vor fünf Jahren zum Vorsitzenden der Arbeiterpartei gewählt worden. Damals habe der junge Machthaber ein Image angestrebt, das sich von dem seines Vaters unterschied, indem er sich einen anderen Titel habe verleihen lassen, sagt der Forscher Ahn Chan Il vom Weltinstitut für Nordkorea-Studien in Seoul. Nun sehe es so aus, als wolle er "die Verbindung zu seinem Vater" betonen, um seine Machtposition "in schwieriger Zeit zu konsolidieren".

Nordkorea Kim Jong Un
Delegierte beklatschen ihren neuen "Generalsekretär" Kim Jong UnBild: Korea News Service via AP/picture alliance

Die nordkoreanische Wirtschaft leidet schwer unter den internationalen Sanktionen, die wegen des Atom- und Raketenprogramms gegen das Land in Kraft sind. Die ökonomischen Probleme werden noch durch die Abschottungsmaßnahmen verschärft, die sich das Land in der Corona-Pandemie selbst auferlegt hat.

Kim hatte zum Auftakt des Parteikongresses am vergangenen Mittwoch Fehler bei der Umsetzung des Fünf-Jahres-Plans für die Wirtschaft eingeräumt. "Fast alle Bereiche" seien "weit" hinter den gesteckten Zielen zurückgeblieben.

Kim hatte in den vergangenen Jahren auf eine Annäherung an US-Präsident Donald Trump gesetzt, um eine Aufhebung von Sanktionen zu erreichen. Beide Staatenlenker trafen sich drei Mal persönlich. Das letzte Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte jedoch.

Spannungen mit Südkorea

Seitdem liegen die Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis. Auch die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärften sich wieder.

Am Samstag bezeichnete Kim dann bei dem Parteikongress die USA als den "größten Feind" seines Landes und kündigte eine Fortsetzung des Atom- und Raketenprogramms an. Dies war als Botschaft an den künftigen US-Präsidenten Joe Biden zu verstehen, der sein Amt am 20. Januar antritt.

nob/as (afp, rtr)