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Kerry weiter auf Nominierungskurs

Daniel Scheschkewitz4. Februar 2004

Nach den Vorwahlen in sieben US-Bundesstaaten hat John Kerry seine Führung im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten ausgebaut. Für die anderen Bewerber wird es jetzt eng.

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Fünf von sieben Staaten gewonnen: John KerryBild: AP

Es war erneut die Nacht von John Kerry. Bei den Vorwahlen am Dienstag (3.2.2004) gewann der Senator aus Massachusetts in fünf von sieben Bundesstaaten: Missouri, Arizona, North Dakota, New Mexiko und Delaware. Damit entwickelt sich John Kerry immer mehr zum Favoriten im demokratischen Kandidatenrennen und zum wahrscheinlichen Herausforderer von Präsident Bush.

Die vier Kandidaten Präsidentschaftswahlen USA
Wesley Clark, John Edwards, Howard Dean, John KerryBild: AP

Einen Dämpfer erhielt Kerrys Kampagne in South Carolina, wo er von John Edwards mit deutlichem Abstand auf den zweiten Platz verwiesen wurde. Wesley Clark, der frühere Oberbefehlshaber der Natostreitkräfte in Europa, konnte in Oklahoma siegen.

Votum für Veränderung

Der Dienstag zeigte, dass Kerry, der seine politische Heimat im liberalen Nordosten der USA hat, offenbar auch im Süden und Westen Anhänger mobilisieren kann. Kerry beurteilt seinen Erfolg als Votum für Veränderung: "Die Leute wollen eine neue politische Führung, weil sie wissen, dass wir es besser machen können. International, und wenn es darum geht Amerika stark zu machen."

Mit den Ergebnissen am Dienstag sind inzwischen rund zehn Prozent der Delegierten zum Parteikonvent bestimmt, auf dem dann im Juli der Kandidat der Demokraten gewählt wird. Kerry führt nun landesweit bei der Zahl der Delegierten.

Edwards für die sozial Schwachen

Unter den vier verbliebenen Konkurrenten Kerrys scheint John Edwards, nach seinem Sieg in South Carolina, zurzeit der Einzige zu sein, der sich noch ernsthaft Hoffungen machen darf. Edwards präsentiert sich als Sprecher der sozial Benachteiligten und erinnerte auch nach seinem Sieg in South Carolina wieder an die rund 35 Millionen US-Amerikaner, die unterhalb der Armutsgrenze leben: "Diese Menschen sind der Grund, warum ich Präsident werden will."

Überraschend gut schnitt Edwards auch in Oklahoma ab, wo er sich nur knapp dem früheren Nato-General Wesley Clark geschlagen geben musste. Clark gewann mit nur eintausend Stimmen Vorsprung, immerhin ein Achtungserfolg für den erst spät ins Rennen gegangenen Ex-General.

Die Verlierer

Joe Lieberman
Joe LiebermanBild: AP

Ausgestiegen aus dem Kandidatenrennen ist nach seinem erneut schlechten Abschneiden Joe Liebermann, der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000. Und auch für Howard Dean, den alle noch vor wenigen Wochen als Favoriten sahen, wird es langsam eng. Dean kam nirgendwo über einen dritten Platz hinaus und muss nun auf den "Super-Dienstag" hoffen. Am 2. März dürfte mit den Vorwahlen in dreizehn weiteren Staaten das Rennen dann endgültig entschieden werden.