Kenia unter Schock
3. April 2015Nach dem Angriff auf die Hochschule hat die somalische Islamistenmiliz Al-Shabaab dem Nachbarland mit weiteren schweren Anschlägen gedroht. "Kenia, Du wirst weitere tödliche Attacken erleben", sagte ein Sprecher der Gruppe im der Miliz nahestehenden Radiosender Andalus. Die Al-Shabaab fordert den Abzug kenianischer Streitkräfte aus Somalia. "Es wird keinen sicheren Ort für Kenianer geben, solange das Land Truppen in Somalia hat", erklärte Sheikh Ali Mohamud Rage.
Forderungen nach Abzug ignoriert
Die Forderungen der Islamisten, die Soldaten abzuziehen, seien ignoriert worden. Deshalb habe die Gruppe die Universität von Garissa attackiert. "Es wurden viele christliche Studenten, Polizisten und Wachleute getötet und viele weitere verletzt", so Rage. Zahlreiche muslimische Studenten seien hingegen freigelassen worden.
Am frühen Donnerstagmorgen hatten mindestens vier maskierte Männer die Universität im Südosten des Landes gestürmt und anschließend fast 16 Stunden lang besetzt. Die militanten Islamisten töteten 147 Menschen, die meisten von ihnen waren Studenten. Sicherheitskräfte retteten über 580 weitere Menschen. Zu der Tat bekannte sich Al-Shabaab. In Kenia herrscht Fassungslosigkeit über die Tat, das ganze Land trägt Trauer.
Papst betet für die Opfer
Papst Franziskus hat den Terroranschlag scharf verurteilt und den Opfern und ihren Angehörigen seine Nähe zugesichert. Der Pontifex sei "tief betrübt angesichts des gewaltigen und tragischen Verlustes von Leben", heißt es in einem Telegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an Erzbischof John Njue, den Vorsitzenden der kenianischen Bischofskonferenz. Er bete für die Opfer und sei ihren Familien sowie allen Kenianern in dieser "qualvollen Zeit" nahe.
Auch die USA und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilten den Angriff. Den Angehörigen der Opfer sprach Ban laut einer von den Vereinten Nationen in New York verbreiteten Mitteilung sein Beileid aus. Außerdem forderte er, dass die Verantwortlichen für die Attacke zur Rechenschaft gezogen werden müssten. US-Außenminister John Kerry erklärte, die USA stünden hinter der Regierung und dem kenianischen Volk in ihren Bemühungen, die Geißel des Terrorismus auszulöschen.
pg/haz (dpa, afp, rtr)