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Kein Verfahren gegen Cecils Jäger

12. Oktober 2015

Simbabwes Behörden wollen den Jäger des berühmten Löwen Cecil nicht mehr gerichtlich belangen. Es habe sich herausgestellt, dass alle Papiere des US-Zahnarztes in Ordnung gewesen seien, hieß es.

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So kannten und liebten die Besucher des Nationalparks Cecil (im Vordergrund) (Foto: dpa)
So kannten und liebten die Besucher des Nationalparks Cecil (im Vordergrund)Bild: picture-alliance/dpa/Zimbabwe Parks And Wildlife Mana

Drei Monate nach der Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe braucht der US-Großwildjäger Walter Palmer keine rechtlichen Konsequenzen mehr in Afrika zu fürchten. Es habe sich herausgestellt, dass alle Papiere des US-Zahnarztes in Ordnung gewesen seien und er nicht gewusst habe, dass er bei der tödlichen Jagd auf den Löwen die Regeln verletzt habe, sagte Umweltministerin Oppah Muchinguri vor der Presse. Sie fügte hinzu, Walter Palmer sei weiterhin in Simbabwe willkommen - "allerdings nicht, um zu jagen". Die Behörden des Landes hatten zunächst erklärt, sie wollten eine Auslieferung Palmers beantragen.

Mit Pfeil und Bogen

Im Juli hatte Palmer mit einem örtlichen Jagdhelfer den wegen seiner schwarzen Mähne bekannten Löwen mit einem Trick aus dem Hwange-Nationalpark gelockt. Außerhalb des Schutzgebietes, in dem die Jagd verboten ist, soll er zunächst mit Pfeil und Bogen auf das Tier geschossen haben. Erst viele Stunden später soll er es mit einem Schuss von seinen Qualen erlöst haben. Der 13-jährige Cecil war der Star des Nationalparks gewesen, er war zudem Teil eines britischen Forschungsprogramms und trug deshalb ein GPS-Halsband.

Demonstration vor der Zahnklinik des Jägers im Juni (Foto: Reuters)
Demonstration vor der Zahnklinik des Jägers im JuniBild: Reuters/E. Miller

Der Zahnarzt entschuldigte sich später für den Tod von Cecil. Er betonte aber, er sei davon ausgegangen, dass alles nach Recht und Gesetz vonstatten gehe. Für die Safari und die Jagdlizenz hatte er insgesamt 55.000 Dollar (50.000 Euro) gezahlt.

Ministerin Muchinguri kündigte eine Überprüfung des Vergabeverfahrens von Jagdquoten an, da es damit ein Problem gebe: Demnach besaß der Besitzer, auf dessen Grundstück Cecils Kadaver gefunden worden war, keine Jagdquote für Löwen, dafür aber der Bezirksrat, unter dessen Verwaltung das Grundstück steht.

Im Fall Cecil muss sich derzeit nur der Organisator der Jagd, Theo Bronkhorst, vor Gericht verantworten. Er ist wegen des Vorwurfs angeklagt, eine "illegale Jagd nicht verhindert" zu haben. Er betont aber, alle notwendigen Bewilligungen besessen zu haben. Am Donnerstag entscheidet das Gericht über eine mögliche Einstellung des Verfahrens.

Der Vorfall hatte weltweit für Empörung gesorgt. Angesichts des Proteststurms war Palmer untergetaucht und hatte sich erst Anfang September wieder in seine Praxis gewagt.

stu/sti (afp, dpa)