Kein Frühling ohne Biergarten
Unter hohen Kastanien sitzen und ein kühles Bier genießen - sobald die ersten Sonnenstrahlen wärmen, ist ein Besuch in Deutschlands Biergärten Pflicht! Wir stellen Traditionsbiergärten vor, die man einfach kennen muss.
Der Königliche Hirschgarten
München gilt als Deutschlands Biergartenhauptstadt. Der größte Biergarten der bayerischen Metropole ist mit 8000 Plätzen der Königliche Hirschgarten. Die Tradition, dass der Gast seine Brotzeit selbst mitbringt und nur die Getränke erwirbt, hat sich hier wie in vielen bayerischen Biergärten erhalten. Wer will, kann aber auch Speisen wie Brezeln, Radi oder Obazda bestellen.
Kein Biergarten ohne Gesetz
Die offizielle Geburtsstunde des Biergartens war ein Erlass des bayerischen Königs Maximilian: Er gestattete 1812 die ersten Biergärten in München. Als ältester gilt der Biergarten des Augustinerkellers. Über 100 Kastanien spenden hier Schatten. Vor den Augen der Gäste werden die Holzbierfässer angezapft und jedes neue Fass mit dem traditionellen Ritual des Glockenläutens gefeiert.
Fernöstlicher Charme
Bayerisches Lebensgefühl im Schatten einer chinesischen Pagode: Das gibt es in Münchens berühmtestem Biergarten im Englischen Garten. Mit 7000 Plätzen ist der Biergarten am Chinesischen Turm nur unwesentlich kleiner als der im Königlichen Hirschgarten und damit der zweitgrößte Biergarten der Stadt. Münchner und Touristen stoßen hier mit Maßkrügen an und das nicht nur, wenn die Blaskapelle spielt.
Die "Biergartenrevolution"
Wenn es um den Biergarten geht, versteht der Bayer keinen Spaß. So ging im Biergarten der Waldwirtschaft Großhesselohe 1995 die "Biergartenrevolution" los, als Anwohner eine frühere Sperrstunde verlangten. Das animierte sogar den damaligen bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber zur Gegendemo. Dank einer Gesetzesänderung kann man weiterhin bis 23 Uhr sein Bier unter uralten Bäumen genießen.
Bräu vom Heiligen Berg
Kastanienbäume spenden auch im Biergarten von Kloster Andechs Schatten. Viele Gäste reisen extra wegen des berühmten Klosterbiers an. Dessen Wasser kommt aus der Tiefe des "Heiligen Bergs", auf dem das Kloster steht. Die Benediktinermönche im Kloster Andechs betreiben heute die größte von deutschlandweit sechs Klosterbrauereien eines Ordens.
Die älteste Klosterbrauerei der Welt
Ein Biergarten über dem Keller: Im Kloster Weltenburg gibt es das noch. Das Weltenburger Klosterbräu wird über eine Pipeline aus dem Felsenkeller direkt in die Klosterschenke gepumpt und im Biergarten im Innenhof des Klosterareals serviert. Gebraut wird hier seit dem Jahr 1050. In einmalig schöner Lage: am Donaudurchbruch inmitten des Naturschutzgebiets Weltenburger Enge.
Deutschlands höchster Biergarten
Auf dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze mit einer Höhe von 2962 Metern, befindet sich auch der höchste Biergarten der Republik. Egal, ob die Besucher mit der Seilbahn oder zu Fuß hier hoch kommen, ein Gipfelkreuz und eine Maß Bier heißen sie willkommen.
Bier trinken mit Ausblick
Unweit der Bamberger Altstadt liegt der Spezial-Keller. Sein Biergarten überzeugt mit der wunderschönen Aussicht auf das Weltkulturerbe "Kaiserdom und Kloster Michaelsberg". Lokale Spezialitäten sind das würzige Rauchbier und das "Schäuferla", knusprig gebratene Schweineschulter.
Bierlust im Prater
In Berlin eröffnete 1837 der erste Biergarten. Der Prater war seine großstädtische Variante: Hier wurde nicht nur Bier ausgeschenkt, Theater- und Varietéaufführungen machten den Garten früher zu einer populären Vergnügungsstätte. Heute bietet der Prater im Sommer rund 600 Gästen ein kühles Plätzchen unter hohen Kastanien mitten in Berlin.