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Karstadt-Eigner verkauft Filetstücke

16. September 2013

Neuer Paukenschlag bei Karstadt: Investor Nicolas Berggruen verkauft drei Premium-Warenhäuser und die Sportfilialen des Kaufhaus-Konzerns. Mit dem Geld will er das marode Kerngeschäft fitmachen.

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BERLIN - APRIL 21: The logo of the KaDeWe luxury department store stands above the main entrance on April 21, 2009 in Berlin, Germany. German retail group Arcandor, which owns KaDeWe as well as German retail chain Karstadt, has announced it plans to sell KaDeWe due to ongoing financial difficulties at Arcandor. (Photo by Sean Gallup/Getty Images)
Bild: Getty Images

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen stößt wichtige Teile des angeschlagenen Warenhaus-Unternehmens ab: Die Berggruen Holding will 75,1 Prozent der Karstadt-Premium-Group und ebenfalls 75,1 von Karstadt Sports an den österreichischen Immobilienkonzern Signa verkaufen. Das teilten Berggruen und Signa am Montag mit. Das Geschäft mit einem Volumen von 300 Millionen Euro steht noch unter dem Vorbehalt einer kartellrechtlichen Prüfung.

Karstadt streicht 2000 Stellen

Zur Premium-Gruppe des maroden Karstadt-Konzerns gehören die Warenhäuser KaDeWe in Berlin (Artikelbild), das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Zu Karstadt Sports zählen 28 Sportwarenhäuser. Die zum Verkauf stehenden Unternehmensteile wurden in einer GmbH zusammengefasst und sind nicht mehr Teil der Karstadt Warenhaus GmbH.

Der Vermieter steigt groß ins Geschäft ein

Der potentielle Käufer, die Signa Holding GmbH mit Sitz in Innsbruck, ist das größte private Immobilienunternehmen in Österreich. Zahlreiche Karstadt-Immobilien gehören Signa, der Warenhauskonzern ist Mieter dieser Objekte.

Der Verkauf, so teilte die Berggruen Holding weiter mit, wird mit einer personellen Änderung einhergehen: An der Spitze des Aufsichtsrates von Karstadt soll der Manager Stephan Fanderl den bisherigen Chef Jared Bluestein ablösen.

Verkauf als Chance für die Angestellten?

Berggruen hatte die unrentable Warenhauskette 2010 von dem vor dem Konkurs stehenden Touristik- und Handelsunternehmen Arcandor übernommen. Damals hatte Nicolas Berggruen versprochen, die Arbeitsplätze bei Karstadt zu erhalten und einen Modernisierungskurs einzuschlagen. Aus der heutigen Mitteilung der Bergruen Holding geht hervor, dass die möglichen Einnahmen von 300 Millionen Euro nicht Berggruen zugute kommen, sondern komplett in die Sanierung der übrigbleibenden 83 Karstadt-Filialen fließen soll. Berggruen bezeichnete dies der Mittteilung zufolge als "Beitrag zur weiteren Gesundung des Unternehmens" und als "klares Bekenntnis zum Geschäftsmodell Warenhaus."

dk/hb (dpa/afp/rtr)