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Aufregung wegen Kanadas Reisewarnung für Ostdeutschland

Elisabeth Jahn1. Oktober 2015

Laut einem Bericht des Handelsblatts hat die Regierung von Kanada vor wenigen Tagen eine Reisewarnung für Ostdeutschland herausgegeben. Das sorgt in Deutschland für Empörung.

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Kanadische Botschaft in Berlin, Foto: Daniel Karmann dpa
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Eine Passage auf der Internetseite der kanadischen Regierung schlägt derzeit einige Wellen in Deutschland. Darin ist die Rede von extremistischen Jugendbanden, die in Teilen Ostdeutschlands eine Bedrohung darstellten. Mitglieder solcher Gangs seien bekannt dafür, Personen wegen ihrer Rasse oder ihres ausländischen Aussehens zu belästigen oder direkt zu attackieren. Auch habe es schon Brandanschläge auf parkende Fahrzeuge gegeben. In den Hinweisen wird auch vor Demonstrationen gewarnt, die in gewalttätige Auseinandersetzungen umschlagen können.

Politiker in Deutschland reagierten empört. Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Michael Kretschmer, etwa sagte gegenüber dem Handesblatt: "Das entspricht nicht der Realität und ist extrem rufschädigend." Er forderte, Deutschland müsse dieser Beurteilung entschieden entgegen treten. Die Bundesbeauftragte für Tourismus, Iris Gleicke von der SPD, nennt die Reisewarnung "übertrieben", macht gegenüber der DW jedoch auch deutlich: "Es gibt Rechtsextremismus in Ost und West, und im Osten leider häufiger als im Westen." Das Problem sei viel zu lange heruntergespielt worden. Gleichzeitig lobt sie die überwältigende Hilfsbereitschaft der Deutschen gegenüber den Flüchtlingen.

Die kanadische Botschaft in Berlin scheint dagegen völlig überrascht von der ganzen Aufregung. "Dieser Absatz mit der Reisewarnung für Ostdeutschland stammt noch von 2005 ", sagt Jennifer Broadbridge von der kanadischen Botschaft gegenüber der DW. So sei die Seite mit den Reiseinformationen zu Deutschland zwar am Montag aktualisiert worden. Neu sei allerdings nur die Passage, in der Reisende auf mögliche Störungen im Zugverkehr aufgrund des "signifikanten Anstiegs der Zahl von Migranten und Flüchtlingen in Europa" hingewiesen werden. Broadbridge kündigte an, man wolle den strittigen Absatz mit der Reisewarnung demnächst überarbeiten.