Kampagne gegen Lebensmittel im Müll
19. März 2012"Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum, sondern eine Orientierungshilfe", sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner beim Start der Kampagne in Berlin. In der Regel sei ein Produkt noch mehrere Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar, betonte die CSU-Politikerin.
Vier Millionen Flugblätter in Geschäften
Um darauf hinzuweisen, werden jetzt rund vier Millionen Flugblätter und Info-Karten in 21.000 deutschen Supermärkten verteilt. Nach einer in der vergangenen Woche vorgestellten Studie im Auftrag des Ministeriums wirft jeder Bundesbürger im Schnitt rund 82 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Die größten Verschwender seien die Privathaushalte. Die Autoren der Studie hatten auch Unkenntnis der Verbraucher über das Mindesthaltbarkeitsdatum als Ursache für das hohe Aufkommen an Lebensmittelabfällen genannt.
Verbraucher ändern Verhalten
Die aktuelle Diskussion über das Mindesthaltbarkeitsdatum hat nach Darstellung des Verbraucherministeriums bei Teilen der Verbraucher bereits zu einer Änderung ihres Umgangs mit Nahrungsmitteln geführt. Wie das Aigner-Ressort mitteilte, hat fast jeder Fünfte, der von der Debatte gehört hat, erklärt, etwas an seinem Verhalten verändert zu haben. Vier von fünf Verbrauchern gaben demnach an, von der Diskussion gehört zu haben.
Besonders hätten junge Menschen ihr Verhalten geändert. Unter den 14- bis 29-Jährigen habe über ein Viertel seinen Umgang mit Nahrung gewandelt. In den übrigen Altersgruppen seien es zwischen 16 und 19 Prozent gewesen, berichtete das Ministerium weiter. Für die Untersuchung hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa in den vergangenen Tagen 1002 Menschen ab 14 Jahren befragt.
wl/as (dpa,afp,dapd)