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Hector: "Positiv aufgeregt"

Thomas Klein (Evian-les-Bains)9. Juni 2016

Für Jonas Hector ist die EURO das erste große Turnier mit der DFB-Elf. Der Verteidiger spielt seit Monaten eine wichtige Rolle bei Joachim Löw. So abgezockt und cool, wie er auf dem Platz agiert, ist er aber nicht immer.

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Jonas Hector bei der Pressekonferenz des DFB in Evian (Foto: Arne Dedert/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Vorsichtig, fast etwas schüchtern, betritt Jonas Hector das Medienzentrum des DFB. Zahlreiche Journalisten und Fotokameras beobachten jeden Schritt, jede Bewegung des Verteidigers. Der Profi vom 1. FC Köln nimmt neben Torwart Manuel Neuer auf dem Podium Platz und schaut ein wenig nervös in die Runde. Hector mag solche Termine nicht. Er will auf dem Rasen seine Leistung bringen und würde am liebsten keine Medientermine wahrnehmen.

Doch das geht bei der Nationalmannschaft eben nicht. Also wartet er geduldig auf die Fragen der Journalisten. Für den 26-Jährigen ist die Europameisterschaft das erste große Turnier, der erste Auftritt auf der großen Bühne des Fußballs. "Ich bin positiv aufgeregt, das muss ich gestehen, aber ich freue mich extrem drauf", berichtet er. "Jetzt noch einmal vier, fünf Wochen unterwegs zu sein, hoffentlich bis zum 10. Juli ist noch einmal eine ganz neue Erfahrung für mich."

Neuer: "Er ist total angekommen"

Still und heimlich hat sich Hector in den Kreis der Nationalmannschaft gespielt. Mit starken Leistungen beim 1. FC Köln wurde Bundestrainer Joachim Löw vor knapp zwei Jahren auf ihn aufmerksam. Mittlerweile hat er 14 Länderspiele absolviert und gehört unumstritten zu den verlässlichsten Spielern, die Löw zur Verfügung hat. "Jonas hat in der Qualifikation fast alle Spiele bestritten. Er hat sehr gute Spiele für unsere Nationalmannschaft gemacht und ist fester Bestandteil unseres Teams", lobt Neuer seinen Teamkollegen. "Er ist total angekommen in der Mannschaft. Wir wissen um seine Stärke auf der linken Seite und haben überhaupt keine Bedenken."

Löw: "Er lernt wahninnig schnell"

Hector ist nicht nur defensiv stark, er setzt auch im Angriff immer wieder Akzente. Vor allem der Bundestrainer schätzt diese Variabilität. "Ich bin mit seiner Entwicklung wahnsinnig zufrieden", so Löw. "Er lernt wahnsinnig schnell, ist physisch stark und entwickelt sich ständig." In der Qualifikation hat Hector bereits bewiesen, dass er dem Druck bei internationalen Spielen standhalten kann, bei einem großen Turnier aber noch nicht. "Ich glaube, wenn man ins Stadion einläuft, und es geht dann wirklich um einen Pokal - das ist schon etwas anderes als bei einem Quali-Spiel oder einem Bundesliga-Spiel", sagt Hector.

Spielszene Jonas Hector (Foto: picture-alliance/Gladys Chai von der Laage)
Hector hat sich als linker Verteidiger im DFB-Team festgespieltBild: picture-alliance/Gladys Chai von der Laage

Dem Nationalspieler ist anzumerken, dass er den Anpfiff des ersten Spiels gegen die Ukraine am Sonntag (21 Uhr MESZ, ab 20:45 Uhr im DW-Liveticker) kaum erwarten kann, auch wenn sich seine Mimik nur selten ändert. Nach 20 Minuten ist die Presskonferenz vorbei. Eine gewisse Erleichterung kann Hector nicht verbergen - und genauso leise, wie er gekommen war, verschwindet er auch wieder.