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Politik

Jobsuche ist Hürde für Fachkräfte im Ausland

2. Dezember 2022

Die OECD hat nachgefragt: Wer sind die Menschen, die aus beruflichen Gründen nach Deutschland kommen wollen? Und: Wobei haben sie am meisten Schwierigkeiten?

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iHub in Nairobi (25.02.2020)
IT-Fachkräfte in Nairobi (2020)Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Im Ausland lebende Fachkräfte wünschen sich mehr Unterstützung bei der Jobsuche in Deutschland. In einer nicht repräsentativen Umfrage unter fast 30.000 Menschen, die aus beruflichen Gründen in die Bundesrepublik kommen wollen, nannten nahezu vier von fünf Teilnehmern dies als größte Hürde. Am schwierigsten sei es, Stellenangebote überhaupt zu finden und Kontakt zu Arbeitgebern aufzunehmen.

In der Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums gaben drei von fünf Befragten an, sie wünschten sich auch Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache. 74 Prozent der Teilnehmer haben einen Hochschulabschluss. Der größte Teil (19 Prozent) stammt aus Indien - überwiegend IT-Fachkräfte. An zweiter Stelle der Herkunftsländer liegt Kolumbien (10 Prozent), wo sich vor allem Pflegekräfte für eine Arbeit in Deutschland interessieren. Auf Rang drei folgt die Türkei (neun Prozent), aus der vorwiegend Handwerker kommen wollen.

Mehr Männer als Frauen planen Zukunft in Deutschland

70 Prozent derjenigen, die angaben, sich für eine berufliche Zukunft in Deutschland zu interessieren, sind Männer. Knapp die Hälfte der potenziellen Arbeitsmigranten war alleinstehend. Von den anderen äußerten rund 80 Prozent die Absicht, ihre Familie mitzubringen. Ein Arbeitsvertrag ist in der Regel die Voraussetzung für die Zuwanderung nach Deutschland. Mit einem hierzulande anerkannten Abschluss können Fachkräfte seit 2020 aber auch für ein halbes Jahr zur Arbeitssuche einreisen.

Die Bundesregierung hat in dieser Woche Eckpunkte für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgestellt, das die bisherigen Regeln vereinfachen und Hürden abbauen soll. Schätzungen zufolge werden künftig Hunderttausende Zuwanderer pro Jahr gebraucht, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen.

Zu den Neuerungen gehört nach dem Willen der Ampel-Koalition ein Punktesystem, um Arbeitsmigration zu steuern. Außerdem sollen Interessenten künftig auch ohne einen anerkannten Abschluss eine Stelle antreten und die Anerkennung in Deutschland nachholen können. Werbemaßnahmen im Ausland sollen die geplante Gesetzesänderung begleiten.

jj/AR (dpa, afp, rtr, epd)