Jetzt aber Weltfrieden, ok? Trump und Kim beschnuppern sich
Darauf blickte die Welt gespannt. Erstmals trafen sich ein amtierender US-Präsident und ein nordkoreanischer Diktator. Das Treffen zwischen Trump und Kim gilt als historisch. Aber kurios ist es auch.
Dealmaker trifft Diktator
Auf der einen Seite der viel gehasste Staatschef, der mit seiner Armee und seinem Atomarsenal prahlt und die Welt immer wieder vor den Kopf stößt - auf der anderen Seite der nordkoreanische Diktator, der sein Volk hungern lässt und die Welt mit immer neuen Atomtests in Angst und Schrecken versetzt. Dass dies kein normales Treffen werden würde, dürfte den meisten Beobachtern klar gewesen sein.
"Kleiner Raketenmann" und "seniler Greis"
Vor gar nicht so langer Zeit haben sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un noch heftig über die Medien beleidigt. Trump nannte Kim "kleinen Raketenmann" und Kim nannte Trump einen "senilen Greis" - beides auf dem diplomatischen Parkett eher unüblich. Doch das war gestern. Heute loben sich beide in den höchsten Tönen. Schließlich geht es ja auch um den Weltfrieden.
Handauflegen - kein Schubsen
Jede Handbewegung und jeder Handschlag müssen sitzen, und die Frisur - schaut doch die ganze Welt auf die beiden. Rund 5000 Journalisten aus aller Welt haben sich für das Treffen akkreditiert. Über Kims Undercut und Trumps gelbe Matte ist wohl schon jeder Witz gemacht worden. Heute sitzen beide Frisuren perfekt.
Handgeben - kein Quetschen
Wenn sich zwei Leute, die sich in der internationalen Politik so bewegen wie die beiden, treffen, dann könnte man fast davon ausgehen, dass etwas schief geht. Und was passiert? Nichts. Der Handschlag sitzt. Keiner quetscht die Hand des anderen. Die Wörter sitzen. Niemand beschimpft den anderen. Und auch sonst läuft alles glatt. Beide reisen pünktlich in ihren Limousinen an.
Wer hat den längsten?
Die Staatslimousine von Nordkoreas Diktator ist eine langgezogene Mercedes S-Klasse. Abgedunkelte Scheiben, bunte Fähnchen, schön poliert - und kein Nummernschild. Dass er in eine Radarfalle fährt, ist ohnehin unwahrscheinlich. Die Straßen sind für den normalen Verkehr gesperrt und bei so einem Anlass rast man auch nicht. Man will schließlich, dass jeder den fleißig gewienerten Wagen sieht.
Größere Fähnchen
Ob der Wagen von Donald Trump - genannt "Beast" - länger ist als Kims Karre? Jedenfalls wirken bei Trumps Monster die Fähnchen größer - und mutmaßlich steckt mehr Hightech drin. Mehr Ansehen als der Cadillac hat dann aber doch die S-Klasse. Auf Singapurs Straßen darf sie jedenfalls fahren - von der 5th Avenue möchte Trump sie gerne verbannen. Oje, was wenn Kim Trump demnächst in den USA besucht?
Garagenfahrzeug, wenig gelaufen, gepflegt
Autos sind heute Nebensache? Wie man es nimmt. Hier zeigt Trump Kim am Rande des Treffens stolz seinen Wagen. Die Tür wird geöffnet und Kim kann einen kurzen Blick ins Innere erhaschen. Eine gemeinsame Fahrt blieb aber aus. Und verkaufen will Trump das bombensichere Gefährt vermutlich eh nicht - obwohl Kim es gebrauchen könnte. Es ist bekannt, dass er Angst von Anschlägen hat.
Bezahlen mit dem (guten) Namen
Kim Jong Un hat zwar ein Flugzeug. Das hätte wohl aber die Strecke bis nach Singapur nicht geschafft. Also hat ihm China ein Flugzeug zur Verfügung bestellt. Und wer zahlt die teure Unterkunft von Kim? Dazu hat sich Singapur bereiterklärt. Schließlich könne man so einen kleinen Beitrag zu dem historischen Treffen und damit auch zum Weltfrieden leisten. Ein Diktator braucht eben kein Geld.
Selfie mit Diktator
Am Abend vor dem Treffen mit Trump hat Kim sich noch ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut - unter anderem das spektakuläre Marina Bay Sands Hotel. Mit dabei war Singapurs Außenminister Vivian Balakrishnan, der zusammen mit Kim Jong Un ein Selfie gemacht hat - Kims erstes? Wie schnell es doch geht: Gestern noch der brutale Diktator, heute der gefeierte Pop-Star.