Jeder dritte Russe würde Merkel wählen
17. September 2013Könnten Russen für Angela Merkel als Bundeskanzlerin stimmen, würde jeder Dritte sie wählen. Dabei erhält Merkel etwas mehr Zustimmung von russischen Männern (38 Prozen) als von Frauen (34 Prozent). Dies ist das Ergebnis des aktuellen DW-Trends für Russland. Die Umfrage im Vorfeld der Bundestagswahl hat das ukrainische Büro des Meinungsforschungsinstituts IFAK im Auftrag der Russischen Redaktion der Deutschen Welle durchgeführt. Dabei wurden telefonisch in Russland mehr als 800 Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern befragt.
Nur 26 Prozent der Russen würden Merkel nicht ihre Stimme geben, wenn sie an der Bundestagswahl teilnehmen könnten. 39 Prozent der Befragten können sich nicht entscheiden, ob sie sie wählen würden. Trotz der beachtlichen Zustimmung wird Merkel nicht nur positiv beurteilt. Ihren Ruf in Russland als "eiserne Kanzlerin" bestätigt der aktuelle DW-Trend. 38 Prozent der Befragten bezeichnen Angela Merkel als rücksichtslos und 25 Prozent finden sie hart. Jeder Dritte bescheinigt ihr Kompetenz. 17 Prozent halten sie für kompromissbereit.
Obwohl jeder dritte Umfrageteilnehmer für Merkel stimmen würde, können sich die meisten Russen sie nicht als Politikerin in Russland vorstellen. 42 Prozent würden nicht wollen, dass Merkel Russland regiert. Aber immerhin 22 Prozent wünschen sich das sogar.
Zustimmung findet die Kanzlerin für ihre Russlandpolitik. Fast jeder zweite der Befragten ist der Meinung, Merkel betreibe eine russlandfreundliche Politik. Nur 18 Prozent sind der Meinung, ihre Politik sei nicht freundlich gegenüber Russland.
Merkels öffentliche und teilweise scharfe Kritik an der russischen Führung in den vergangenen Monaten scheint also das deutsch-russische Verhältnis aus Sicht der Russen nicht belastet zu haben. Dies zeigt auch der Vergleich zum Vorjahr. Während 2012 insgesamt 81 Prozent der Befragten das deutsch-russische Verhältnis positiv bewerteten, sehen dies jetzt 84 Prozent so. Die überwiegend positive Einschätzung der Beziehungen hat sich also verfestigt.